Posts by: Maweo

Fö(h)nfrisur

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In diesen Tagen…ach….so ein Wind bläst durchs Land. Lauscht man Gesprächen, so kommt immer wieder vor: „da kann man ja depressiv werden- bei dem Wind und der trockenen Luft!“

Dann auf einer Fahrt im Bus durch Innsbruck, steigt mit mühevollem Schritt eine ältere Damen ein. Die Frisur: „vom Winde verweht“. Ihren Füßen sieht man an, dass sie leidet. Sie nimmt Platz, zückt seelenruhig eine Rundbürste aus der kleinen Tasche und frisiert sorgfältig ihr weißes Haar. Drei Stationen weiter setzt sie ihre Sonnenbrille auf und steigt entspannt aus dem Bus.

Die Frau ist weg, in der Luft hängt aber noch das Gefühl: Das Leben ist wie es ist.

Ehre den Kuhmist, es wird was Gutes draus!

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Neulich im Oberland – der Juniorbauer (noch keine fünf Jahre) begleitet mich auf meinem Hofrundgang. Am Wegrand duftet ein frischer Kuhfladen vor sich hin, der Juniorbauer beugt sich über den Fladen und nimmt eine gute Nase voll.

Dann meint er ganz ernsthaft und zufrieden: Mai, des gait a guate Milch!

Wieviel Weitblick und Weisheit steckt in dieser Aussage. Immer wenn ich nun über einen Kuhfladen stolpere, fällt mir das schlaue Bürschchen ein.

Falls jemand Lust hat, seine Kuhfladen noch anders zu verwenden, der findet hier Inspiration:

http://www.tt.com/wirtschaft/12848367-91/merdacotta-italienischer-bauer-produziert-teller-aus-kuhfladen.csp

Ein findiger italienischer Bauer, der aus seinem Kuhmist Teller und Schüsseln produziert, aus denen man tatsächlich essen kann, ohne die Nase zu rümpfen.

„Mein Garten, mein Glück“ – in der Erde erden

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„In meinem Garten, da kann ich mich erden“, das hör ich oft, wenn ich Bäuerinnen frag, wo denn ihr Rückzugsort ist, wo ihr persönlicher Ort der Ruhe liegt.
Viele Bäuerinnen erleben ihren Garten als heilsam, als wenn die warme Sommererde die Sinne auf ganzheitliche Weise berührt. Warum macht uns Gartenarbeit so zufrieden und glücklich?

„Ein Garten ängstigt nicht, er wertet und urteilt nicht. Ein Garten knabbert nicht an den eigenen Batteriereserven“, erklärte mir eine Gartentherapeutin.
Das „Garteln“ bringt uns in den Entspannungsmodus. In der Erde buddeln macht uns glücklich. Forscher haben herausgefunden, dass spezielle Bodenbakterien ähnlich wie
Antidepressiva wirken! Ein in der Erde ansässiger Erreger aktiviert bestimmte Neuronen im Gehirn, die das Glückshormon Serotonin produzieren.

Also, ab in den Garten, raus auf´s Feld!

„Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich.
Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate.
Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein
und gib ein Festessen.

Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir
einen Garten.“ (chinesisches Sprichwort)

Martin Diemling, LK- Bezirksstellenleiter in Lienz und Bauer

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„Für mich bedeutet es, wieder neue Kräfte schöpfen. Das mache ich täglich mit dem Aufstehen um fünf. Ich brauche nichts Großes, sondern erfreue mich an dem alltäglich Gelungenen. Ich atme auf, wenn Meilensteine, wie zum Beispiel ein Qualitätsaudit oder die Mehrfachsantragszeit geschafft sind.“

Die Jugend von heute

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Die Woche war anstrengend und ich bin müde. Das bevorstehende Einkaufen macht jetzt auch nicht glücklich. Beim Anstehen an der Kassa eine Situation, die sich oft wiederholt. Ich habe einige Artikel, die Kundin vor mir noch viel mehr und die davor ist umständlich beim  Zahlen. Aus dem Augenwinkel sehe ich einen Menschen hinter mir, der offensichtlich nicht  viel  in der Hand hat. In mir der Widerstreit zwischen meiner Großzügigkeit und „muss nicht immer Gutmensch sein-Mentalität“. Soll ich den vorlassen? Nicht umdrehen. Der braucht aber zum Zahlen genauso lang wie ich auch….  Aber aufs Leben hin betrachtet auch wieder egal… ich will jetzt auch heim.

Dann dreht sich etwas in mir um. Da steht ein 16-17 jähriger Bursche, Energiefutter in der Hand. Ich zu ihm: „Du kannst vor gehen!“ Er: „ Ach nein, danke. Ich habe Zeit.“ Und er lächelt freundlich.  Ich: „ Da bist du aber in einer guten Lage.“ Er: „ JA, heute habe ich nicht mehr Schule, das ist super.“ Wir strahlen uns zufrieden an.

Und meine Stimmung bekommt einen anderen, helleren Farbton.