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Anna und Georg, ein Paar

am 5. Juni 2018 in Zusammenleben am Hof

„Eine Beziehung sei wie nebeneinander singen in einem Chor“

 

Anna wirkt verändert. Sie lacht und wirkt freudig als sie den Raum der Beratung betritt.

Vor einem Monat war sie gemeinsam mit ihrem Mann in der Beratung. Georg meinte damals, er möchte schon, dass auch seine Seite angehört werde. Wenn es in einer Beziehung kracht, dann müssen beide Seiten gehört werden. Er sei bereit, Verantwortung zu übernehmen, aber für alles sei er nun auch nicht zuständig. Wenn man sich für alles, was in der Ehe schief geht schuldig fühlen müsse, dann käme man aus den Schuldgefühlen nicht mehr heraus und habe nicht mehr leicht die Möglichkeit, etwas richtig zu machen.

 

Eine Beziehung sei wie nebeneinander singen in einem Chor, man könne sich bei der Nachbarstimme einhängen. Aber da müsse halt jemand da sein zum Einhängen. Anna war still, hört genau hin. Sie erkennen, dass sich jeder auf seine Art und Weise vom Partner zurückgezogen hat. Anna kann sich unter anderem keinen körperlichen Kontakt mehr vorstellen, weil Georg nicht mehr redet. Und Georg redet nichts mehr mit ihr, weil sich Anna so sehr zurückzieht. Nachdenklich gehen die Beiden nach Hause.

 

Dieses Mal kommt sie wieder allein. Sie lächelt entspannt, ihre Haut im Gesicht hat sich beruhigt. Dann erzählt sie, was geschehen ist. Beim Beratungsgespräch sei das Wort „gscheit“ gefallen: ‚Anna sei eine gescheite Frau’. Noch nie vorher in ihrem Leben habe ihr jemand gesagt, sie sei eine gescheite Frau. Das habe sie sehr berührt und sie habe auch das Gefühl gehabt, es sei so gemeint.

 

Die gemeinsame Autofahrt nach der Beratung verlief still. Beide seien ihren Gedanken nachgehängt, sie habe überlegt, was denn jetzt wirklich „gscheit“ wäre. Ihr sei der Spruch:“Der Gscheidere gibt nach“ eingefallen. Das würde jetzt bedeuten, den ersten Schritt auf Georg zugehen, ihm zu zeigen, dass ihr ernst sei, mit einem freundlicheren Umgang mit ihm. Aber zu ihrer großen Überraschung, muss Georg dasselbe gedacht haben. Beide setzen so einen Schritt aufeinander zu, ohne auf den ersten Schritt des anderen gewartet zu haben. Sie bemühten sich, ließen alte Themen hinten und führten auch heftige Auseinadersetzung, allerdings immer mit dem Hintergrund: Ich meine es ernst mit Dir und versuche mein Bestes!

 

Anna und Georg sind ein Paar, das sich auf den Weg gemacht hat, sich in ihrer krisenhaften Zeit helfen zu lassen. Bei einem kürzlich stattgefundenen Telefonat erzählt Anna, dass es immer wieder neu Kraft braucht, um aus den alten Mustern auszusteigen. Aber sie und Georg würden spüren, dass es sich so spannender und besser leben lässt.

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