Posts by: Angelika Wagner

Ein Lob den Lobhudeleien

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Das Wörterbuch Duden sagt zur Bedeutung von Lobhudeleien:

übertriebenes, unberechtigtes Lob, mit dem sich jemand bei jemandem einschmeicheln will

Gut. Unberechtigt ist kritisch. Aber wird beim Loben wirklich so oft übertrieben?

Doch stellt euch vor! Unser letzter Blogbeitrag über die Wertschätzungspyramide hat einige Reaktionen ausgelöst: Danke, dass ihr darüber schreibt. Ich werde auf meinem Betrieb so oft übersehen. Fühle mich wirklich wie ein Möbelstück. Oder: könnt ihr das bitte auch meinem Arbeitsgeber ausrichten?

Das machen wir, indem wir heute zum Beispiel noch einmal genauer auf die Form eines Lobes eingehen. Damit ist nicht das „Tiroler Loben“ gemeint:

Nit gschumpfn isch glob gnuag. (Nicht geschimpft ist genug gelobt.)

Aus dieser Perspektive ist gleich einmal etwas eine Lobhudelei.

Dazu noch einmal Reinhard Haller. Er spricht von der Kraftquelle des Lobes. Das Lob müsse originell und individuell sein. Tja! Das ist schon ein Anspruch. Wie geht das?

Ich erinnere mich an einen sehr engagierten Übernehmer, der schon verstanden hat, dass das Lob ein wichtiges Mittel der Mitarbeiter*innenmotivation ist. Voller Tatendrang stand auf seiner Tagesordnung: Mitarbeiterlob! Bei einem weiteren Treffen mit dem Team ist er völlig überrascht, dass das Lob nicht ankam. Hat er es doch gemacht. Was ist passiert?

Das Lob konnte nicht ankommen, denn es war nicht persönlich und nicht von Herzen gemeint. Er hat selbst verstanden, dass er es gemacht hat, weil es zum guten Betriebsführer gehört. Er spürte, dass es da etwas anderes braucht.

Ich las einmal einen sehr guten Tipp für das individuelle Loben. Ich nehme mir die Zeit und meine ganze Aufmerksamkeit, (ist nicht immer eine Ewigkeit!), schau dir zu, wie du das machst und spreche aus, dass mir gefällt, was ich sehe, dass mir schmeckt, was du gekocht hast, dass es fein ist, in ein frisches Hemd zu schlüpfen, dass die Reifen gewechselt, das Auto getankt, die Kühe gemolken, das Bett frisch überzogen…

Bestimmt ist täglich etwas zu finden. Und für einen Moment rutscht das Herz fröhlich über die bunte Rutsche.

Ich schau dir in die Augen Kleines

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Gerade habe ich mit meiner Freundin Barbara telefoniert. Seit geraumer Zeit trödle ich um diesen Blogbeitrag herum. Was man so alles tun kann, um den heißen Brei zu umkreisen: da noch etwas nachschauen,  Protokolle sind noch nicht fertig, in der Küche ist noch etwas zu tun, Wäsche aufhängen, Mails checken, Kontostand sichten (ojeee)…

Dann ruft Barbara an. Voller Begeisterung erzählt sie von einer Schulung. Eine Online-Schulung über gelungene Online-Trainings. Sie schwärmt und beschreibt. Ich höre und merke, wie ihre Begeisterung ansteckt. Meine Energie wächst. Danke Barbara!

Und jetzt flutscht es wieder. Ich erzähle euch heute ein bisschen von den Stufen der Wertschätzung. Kennengelernt haben wir dieses Bild bei einem spannenden Vortrag von Reinhard Haller.

So habe ich mir das aufgezeichnet. Vielleicht schreibe ich es besser nochmals auf:

Von unten: Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Respekt und Achtung, Anerkennung, Wertschätzung, Vertrauen, Liebe.

Der Boden der Wertschätzung ist die Aufmerksamkeit und die Beachtung. Wie oft erlebe ich bei meiner Arbeit, dass es den Menschen schon an der Basis mangelt. Sie fühlen sich wie ein Möbelstück: steht immer am gleichen Platz und wird erst wahrgenommen, wenn es nicht mehr da ist. Das ist das Gegenteil von Achtung:  Missachtung. Wir können uns gegenseitig sehr kränken (ein wichtiges Wort bei Haller), indem wir uns nicht beachten.

Der Referent beschreibt Beachtung und Aufmerksamkeit als das bewusste Lenken meiner Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment. Durch das Gesehen werden wächst in uns das Gefühl WERTVOLL zu sein. Lebenskraft gedeiht.

(Über das besonders wichtige Tun, sich selbst Aufmerksamkeit und Beachtung zu schenken sprechen wir an andere Stelle.)

Was Blicke, Ohren und eine kleine Berührung können. Dann sehe ich dich und schau dich wirklich an. Wie gut das tut.

Buchempfehlung: Reinhard Haller, Das Wunder der Wertschätzung

Titelfoto: Michaela Pitterl

Bei der Hofübergabe oandla diskutiern

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Simon ist Berater der Bezirks-Landwirtschaftskammer Kufstein. Und er ist Bauer. Petra und Simon haben gemeinsam mit mir in der vergangenen Woche das Hofübergabeseminar für das Unterland gestaltet. Selten nehme ich mir die Zeit, auch bei meinen Kolleg*innen zu zuhören. Doch diesmal wollte ich wissen, worauf ich bei meinen Beratungen aus fachlicher Sicht gut acht geben muss – sozusagen eine fachliche Fortbildung.

Und dann bin ich mit ganz großen Ohren und einer noch größeren Freude dabei gewesen. Meine tollen Kolleginnen und Kollegen!

Simon, dessen Part eigentlich die Förderungen ist, hat mit einem ganz umfassenden Begriff von Förderungen aufhorchen lassen. Was da alles dazu gedacht werden kann!

Die Zukunft des Betriebes muss oandla* diskutiert werden. Er spricht auch von seinen eigenen Erfahrungen, setzt sich für das Beratungsangebot des Betriebskonzeptes ein, ermuntert die Anwesenden gut nachzudenken, wohin in Zukunft die betriebliche Reise gehen soll.

Er stellt eine Folie für die Betriebsanalyse vor, die wichtige Faktoren wie Arbeitswirtschaft, Rechte, Maschinen, Betriebszweige, Lage und Flächen, Ausbildung und Gebäude beinhalten. Da die Kästchen nacheinander dazu geschalten werden, bin ich schon ganz gespannt, was wohl das letzte sein wird.

Die Familie! Nein, nicht das Letztwichtige meint Simon, das Wichtigste!

Er beschreibt zum Thema Familie, wie wichtig das Eingebunden sein ist. Jemand der mit einem ist. Und dafür muss ich mir Zeit nehmen. 

Energisch und kraftvoll sagt er es. Und im Raum herrscht Nachdenklichkeit.

(*ordentlich)

Fahrtwind um die Nase

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Sophia ist eine Bäuerin von Format. Sie liebt ihren Beruf. Gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaften sie im Vollerwerb einen Milchwirtschaftsbetrieb. Die Kinder sind erwachsen, machen ihren Weg alle gut.

Zur Beratung kommt sie, weil es in ihrem Leben auch Konflikte mit nahen Menschen gibt. Sie will ihr eigenes Verhalten überprüfen, neue Denkansätze finden. Zum zweiten Termin nimmt sie gleich ihren Mann mit. Weil auch er davon betroffen ist. Ganz alleine könne sie das nicht tragen.

Schon ein bisschen Widerwillen habe er gezeigt. Sie habe ihm aber keine andere Möglichkeit gelassen. Sophia hat ihn überzeugt, war sich sicher, dass es auch für sie beide ganz zentral ist, einen Blick mit einer Hilfe von außen zu wagen.

Natürlich ist Beratung auch anstrengend. Heraus aus den alten Denkmustern, neues wagen.

Eine wichtige Hilfe für das Bewältigen von Schwierigkeiten und Konflikten ist, sich der eigenen Ressourcen bewusst zu werden.

Dazu haben wir bereits eine Serie veröffentlicht!

Was Sophia noch erzählt hat, sie habe nun das alte Moped ihrer Tochter aktiviert. Wenn sie damit unterwegs sei, dann fühle sie sich jung und frei. Sie käme dann wieder leichter in ihre eigene Kraft und könne dadurch- so hoffe sie- wieder besser mit den Herausforderungen umgehen.

Wie klug von ihr!

I believe in Love

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Gänsehaut! Das ist das Gefühl, das mir zu meinem gestrigen Abend einfällt. Also jetzt nicht nur einen Augenblick. Nein! Über weite Strecken.  Ich freue mich so sehr, dass es möglich ist. In der Psychologie spricht man davon, dass Erlebnisse, die unter die Haut gehen von einer besonders nachhaltigen Wirkung sind.

Kultur! Vom Feinsten. Weit weg von digitalen Angeboten und Ablenkungen sitze ich in der Götzner Pfarrkirche und lausche den Gesängen von Stimmpfeffer. Ein Jugendchor, den es nun auch schon seit einigen Jahren gibt. Der Klang und die teilweise sphärisch anmutenden Lieder verführen kompromisslos ganz bei ihnen zu sein.

Wonne! Ich bin von der ersten bis zur letzten Sekunde gebannt. Keine Denkspalten, wie zum Beispiel: was mache ich am Montag oder was essen wir heute noch, ist möglich. Getragen und geführt.

Liebe! Neben der Musik sind es auch die Texte, die berühren. Michael, der Obmann erzählt mir im Anschluss, dass der Text von dem Lied, in dem diese unerschütterliche Liebe vorkommt als Notiz bei der Auflösung eines Konzentrationslagers nach dem 2. Weltkrieg gefunden wurde.

Even when he is silent

Ich glaube an die Sonne, selbst wenn sie nicht scheint.

Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht fühle.

Ich glaube an Gott, selbst wenn er still ist.

Danke! Ihr großartigen jungen Erwachsenen. So wie ihr die Liebe und das Vertrauen besingt- macht das Herz weit und dankbar. Dass es euch als Grundgefühl zur Verfügung steht, das wünschen wir euch von Herzen.

(Fotos: Leo Gruber)

Leit hoit’s zamm

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Der Sonntag hat viele Facetten. Was ich auch besonders mag, ist ein ausgedehntes Frühstück, bei dem uns Daniel, unser jüngerer Sohn besucht. Spannende Diskussionen, die Welt hin und her denken, mitunter auskotzen, was einem so unter der Woche auf die Nerven gegangen ist. Manchmal hören wir Musik, lernen voneinander Neues und schauen interessante Projekte an. Eine inspirierende Zeit!

Am vergangenen Sonntag machten wir einen Ausflug mit der Großfamilie. Daniel wie immer am Steuer- sehr guter Fahrer! (Mamalove sagt er dazu!)

Er müsse uns eine Musik vorspielen. Er habe etwas wiederentdeckt. Haindling! Ich glaub es nicht. Die alten Bayern!

Als unsere Kinder klein waren, lief die CD der bayrischen Rockgruppe auf und ab, während sie am Boden Matchboxautokolonnen bauten, Lego zu fantastischen Bauwerken gestalteten und vor sich hin werkelten.

Ich bin berührt – typisch Mama!

Und der Text: von so einer Aktualität. Daniel meint dann auch noch, dass die Strophe rund um den gschroa moanadn, aufblosenen Sturkopf besonders auf einen über dem Ozean weilenden Politiker passen würde.

Tja: wo er recht hat, hat er recht!

Hier zum Video „Leit hoit´s z´samm“

Ergänzen möchte ich diese Geschichte mit dem Schweizer Schriftsteller Kaspar de Weck, der meint uns allen würde Rücksicht gerade jetzt gut tun. Zusammenhalten beinhaltet wohl auch das gegenseitige Rücksicht nehmen. Besser funktioniert, wenn es von allen Seiten kommt. Ich übe!

Aber seht doch selbst im Text:

Leit hoit’s z’samm,
Sonst dauert’s nimma recht lang
Auf oamoi duad’s a g’scheitn Scheberer
Und dann kracht ois z’samm
Drum Leit’l seid’s g’scheit
Sonst kemma nimma recht weit
Da hoit ma liaba alle z’samm
Sonst dauerts nimma recht lang
A so a gschroa moananda, aufblosener Stoikopf,
A so a totschada, tokada Tramp’l wia der
A so a vierkant Quadratschedl,
So a Maulaff‘,
So a großkopfada, dramhappada Depp,
Leit hoit’s z’samm,
Sonst dauert’s nimma recht lang
Auf oamoi duad’s a g’scheitn Scheberer
Und dann kracht ois z’samm
Drum Leit’l seid’s g’scheit
Sonst kemma nimma recht weit
Da hoit ma liaba alle z’samm
Sonst dauerts nimma recht lang

(Songwriter: Hans-jürgen Buchner)

414 Jahre Freundschaftspflege und Lebensfreude

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Jeden Herbst gibt es beim Bruder ein Beerenbrocken und Rippltreffen. Vogelbeeraktion hat das auch schon bei unserem Papa und vorher bei Oma geheißen. Ich liebe das Zusammensitzen um den Schubkarren mit Unterhaltung, Schafe blöcken, Hennengegacker und bester Versorgung. Also ehrlich gesagt: ich war heuer nur einen halben Tag da, andere sitzen dann schon zwei Tage und die Oberschenkelmuskel verkürzen sich, das Kreuz tut weh und das gute Essen macht auch nicht gerade beweglicher.

Heuer gab es ein ganz besonderes Ereignis. Seht doch selbst auf dem Bild: Besuch der Damen. Ich könnte jetzt gar nicht sagen: der alten Damen. Sie wirken so anders. Auch wenn eben keine unter achtzig ist.

Wenn fünf Damen zusammenkommen, die miteinander die oben genannte Zahl an Lebensjahren zusammentragen, dann gibt es natürlich nicht soviele Jahre an Freundschaft und schon gar nicht ein Leben ohne Leid, Schmerz, Trauer und Kränkung. Wie denn auch!

Zwei davon sind Bäuerinnen und zwei waren Teil der ganz frühen Hauswirtschaftsabteilung (der Landwirtschaftskammer Tirol). Was mich so sehr beeindruckt: sie sind lebendig, schön, gepflegt, sprechen von Politik, Wanderungen, Chorsingen, vom Kochen, reisen, Sauna, laden sich gegenseitig ein und haben auch den Wunsch, sich gegenseitig gute Stunden zu schenken.

Prost ihr Lieben. Ihr seid Vorbilder und steckt mit eurer Lebensfreude an!

 

Sommerliebesgeflüster

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Ich werde in der Nacht munter. Noch bin ich nicht ganz sicher. Ein neues Geräusch… fremd. Außerhalb des Schlafzimmers. Es muss ein Tier sein. Vermutlich ein Frosch oder eine Kröte. Doch eines ist gewiss. Er lockt. Ewig. Und wie. Von flüstern keine Spur. Er versucht auf seine Weise ein Weibchen anzulocken. Inzwischen seit sieben Nächten. So unbeirrbar!

Vielleicht weil der Urlaub naht oder weil wir uns auch bewusst darum bemühen: wir sind dem Sommerliebesgeflüster auf den Fersen, nein ganz oft näher – vielleicht auch schon nahe am Herzen.

Die Sinne neu schärfen.  Mit dem Rad spät in der Nacht nach einem vergnüglichen Sommersingen nach Hause radeln. Die Luft fühlt sich lau an. Die Nacht streicht friedlich über meine Wangen.

Die Bilder unserer Landwirtinnen und Landwirte, die stolz ihre frisch gemähten Felder präsentieren. Auch Liebesgeflüster: lieben was man tut. Den Erfolg feiern. Vielleicht ein Feierabendbild dazu posten.

Das Reh bei einem Gang durch den Wald. Naja gut sehen kann man es nicht. Aber spüren, den zauberhaften Moment. Auch spüren, den eigenen aufgeregten Puls.

Lust an neuen Kreationen beschreibt uns ein Freund mit einem tollen Heurigen. Neues ausprobieren, kosten und genießen.

Ein Liebesgeflüster hatte in den letzten Wochen besondere Kraft: Franui konzertierte mit den Strottern in Tirol.

Gerne lassen wir euch mithören. Leider nicht von dem verzaubernden Konzert in Hall.

Verliebt habe ich mich in einen Satz rund um die spannenden Schubertinterpretationen:

staunend such i weiter und i gib koa Ruah!

Ab Peter und Paul werden die Pfarrer faul

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Ein Sonntagmorgen-Erlebnis in der Kirche. Der Tag war schon ein bisschen heiß. Der Samstag hat länger gedauert. Man freut sich direkt, wenn nach dem Evangelium eine Predigt vielleicht ein andächtiges Lauschen oder ein ebenso beschauliches Wegdenken ermöglicht.

Kaum sitzen alle, sagt der Pfarrer: Beten wir gemeinsam das Glaubensbekenntnis. Als sich alle wieder erheben, schmunzelt er und spricht von den Gewohnheiten auch in der Kirchenliturgie. Er fragt ob jemand den Spruch „Ab Peter und Paul werden die Pfarrer faul“ kennt? Heiterkeit durchzieht die Kirche und dann sagt er. Ja und jetzt im Sommer ist es so. Wir predigen nicht.

Darf ein Diakon die Faulheit begrüßen? Oder zumindest ganz öffentlich kundtun? Oh ja! Es gibt dem ganzen Getrieben sein eine wohltuende Gegenströmung.

Die Faulheit hat in unserer Gesellschaft einen schlechten Ruf. Wer faul ist, sitzt anderen auf der Geldtasche, schadet der Gesellschaft und seinem Umfeld.

Doch wenn es jemand schafft, einen Gang oder auch mehrere herunter zu schalten, eben auch ein Pfarrer, dann entschleunigt es und schafft Raum für Muße.

Mehrfach haben wir davon schon geschrieben. Manche unserer Almbauern sagen, dass es im Sommer auch Lücken des Nichtstuns gäbe. Und so könnte es wohl auch Zeiten des Verweilens, des einfachen Nichtstun geben. So wie auch der bayrische Kabarettist Gerhard Polt meint: einfach vor sich hin sinnlosen. Meine Bäuerinnen haben in einem Seminar die Doppeldeutigkeit des Begriffs entdeckt. Neben eben nichts Sinnvolles tun zu müssen könnte sich doch auch Sinn erschließen. Sinn losen im Sinne von Sinn lauschen.

Schön!

Heute bin ich einmal faul. Tja… wer das schafft, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben, der hat mir schon einmal etwas voraus. Meine Bewunderung!

UND es gibt von Gotthold Ephraim Lessing ein Gedicht über die Faulheit.

Die Faulheit

Fleiß und Arbeit lob ich nicht.
Fleiß und Arbeit lob ein Bauer.
Ja, der Bauer selber spricht,
Fleiß und Arbeit wird ihm sauer.
Faul zu sein, sei meine Pflicht;
Diese Pflicht ermüdet nicht.

Bruder, laß das Buch voll Staub.
Willst du länger mit ihm wachen?
Morgen bist du selber Staub!
Laß uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.

Das Augenzwinkern im Gedicht macht faulmutig, oder?

Sommerfaul will ich sein… als Gegenentwurf zum immer tüchtig und ausgefüllt.

lifequality goes future

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Jaja! Ich weiß und bitte um Nachsicht. Sehr hochgestochen der Titel dieses Beitrags. Doch lasst uns ein bisschen schwelgen in der Energie einer Veranstaltung, die in der vergangenen Woche im Forum LK stattfand.

Das Bildungsprojekt Lebensqualität Bauernhof muss jedes zweite Jahr einen neuen Förderantrag stellen, damit wir auch Bildungsveranstaltungen so auch die Hofübergabe/Hofübernahmeseminare im Rahmen der Ländlichen Entwicklung finanziert zu bekommen.

Wie kommt man nun zu einem Ergebnis, das einerseits die Förderrichtlinien erfüllt und andererseits so innovativ und attraktiv (also neu und anziehend) ist, dass viele Bäuerinnen und Bauern sagen, da müssen wir unbedingt hin?

Christina Scheiber, Bildungsverantwortliche von LQB (Lebensqualität Bauernhof), bereitete mit der Moderatorin und Sorgentelefonberaterin Barbara Kathrein und mir (Verantwortliche für LQB in Tirol) ein Programm für einen halben Tag vor, das wir mit einer Denker*innengruppe durchgeführt haben.

Wohin soll sich LQB in den nächsten Jahren entwickeln? Wir stellten eine Gruppe zusammen, die sich als ein Fundus an kreativen Köpfen herausstellte.

Was uns besonders freute: die Eingeladenen sagten alle zu, empfanden es teilweise als Ehre, mit uns Ideen zu entwickeln. Welche herrliche Basis zu arbeiten!

So viel kreative und auch zukunftsträchtige Bildungsideen sind entstanden. Nun müssen sie in eine Umsetzbarkeit gebracht werden.

Mit einem Ergebnis, das sicher stellen soll, dass wir unsere Zielgruppe dabei begleiten, die Unternehmer*innenkompetenz auch im Zusammenhang mit einem gelungenen eigenen Leben in Verbindung zu bringen. Betriebserfolg hat damit zu tun, dass ich mich und meine Familie in den Mittelpunkt des Betriebes stelle.

Einen schönen Satz möchten wir noch mit euch teilen: Nina, unsere Digitalisierungsbeauftragte meinte: „Veränderungen haben auch immer etwas Gutes!“

Schaut bestimmt nicht immer so aus (und liebe Nina, wenn ich an meinen älter werdenden Körper denke – sag mir wo ist das Gute?), könnte uns aber manchmal zu einem mutigeren Voranschreiten einladen!

Also: Lebensqualität ist und hat Zukunft!