Posts by: Angelika Wagner

Zarte Ostern

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Am Karsamstag morgen möchte ich euch von ein paar berührten Momenten der vergangenen Urlaubswoche erzählen.

Dass uns Erlebnisse unter die Haut gehen-wir nicht unberührt bleiben von der Breite des Lebens bleiben: das ist wichtig und macht uns auch reich.

FACETTEN-reich:

Ich beginne mit einer Buchempfehlung. „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano. Meine Mutter bekam das Buch von ihrer Freundin Rosmarie. Wenn sie es gelesen hat wird es eingehend besprochen und dann darf das Buch die Runde. 

Ich war an der Reihe zu lesen und sehr bewegt über die Geschichte rund um den Bau des Staudammes am Reschen. Die  Ermutigung einer Mutter an ihre erwachsene Tochter:

„Es wird schon einen Grund haben, wenn Gott uns die Augen vorne eingesetzt hat! Das ist die Richtung in die wir schauen müssen, sonst hätten wir die Augen an der Seite wie die Fische!“ Als ich mit meiner Schwester über das Buch sprach konnte sie sich genau an diese Stelle erinnern.

Eine Facette dieser wunderschönen Woche: Am Berg sein -das Tal weit unten lassen und tief durchatmen.

UND auf der Suche nach dem Spirituellen in diesen Tagen durch ein verwunschenes Tal zu gehen und doch bei einer Kapelle ankommen. Der Wegrand umrandet von Leberblümchen, Buschwindröschen und wildem Bärlauch. Ganz still wird es dann in mir. Am Rückweg höre ich die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach.

Ganz bezaubernd und unter dem wachsamen Blick der Mutter:  Neuankömmlinge bei meinem Bruder im Stall. Die Überraschungsosterlämmer sind da: 

Was ich unbedingt noch mit euch teilen möchte, einen Ostergedanken unserer Freundin Katrin (danke du kluge Frau!):

UND am Sonntag feiern wir. Die Auferstehung und den Neubeginn. Der kommt nämlich immer. Das ist versprochen.

Vom Speck schütteln und dem Krafttraining für Urlaub am Bauernhof Vermieter*innen

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Herrlicher Winter im März, Vermieter*innen, die um die Qualität ihres Urlaubsangebots wissen und diese Rolle zur Zeit nicht ausüben dürfen.

Nicht, dass sie die einzigen sind, die zur Zeit einen großen Teil ihrer Kompetenzen brachliegen haben. Das Projekt Lebensqualität Bauernhof und die Dachorganisation Urlaub am Bauernhof haben sich in Tirol zusammengeschlossen, um nachzufragen und zu stärken.

Verabredung im digitalen Raum

Fortbildung zu einem Thema, das nicht nur in Krisenzeiten eine hilfreiche Lebenshaltung ist. Es ging auch darum, sich diese Lethargie und Pandemie-Müdigkeit von den Schultern zu klopfen. Hilfestellungen zu bekommen, wie man als Vermieter*in wieder in die Kraft kommt.

Diese „seelische Widerstandskraft“ hat uns sehr beschäftigt und wir haben gleich das Wort „Seelenhaut“ für Resilienz eingesetzt und jeder hat genau gewusst, um was es geht. Es geht um das Allerwichtigste überhaupt. „Undurchdringbar muss diese Seelenhaut nicht sein, berührbar wollen wir schon bleiben!“

Alle Anwesenden konnten sehr schnell das Unzumutbare dieser Situation auf den Punkt bringen. Besonders die entgegengebrachte Wertschätzung der Gäste geht ihnen ab, die Rolle der Gastgeberin, die sie doch so gerne ausfüllen, fehlt. Doch es geht allen ähnlich und über Landesgrenzen hinweg, konnte ein Verbundensein spürbar werden.

Auch dass sich die Teilnehmerinnen in Eigenregie anschließend noch vernetzt haben, freut uns. Sie wollen sich mit positiven Vibes versorgen, meinten sie. Finden wir gut.

Zwei Vermieterinnen aus dem Salzburgerland, waren auch mitdabei: Agnes und Linde – zwei Freundinnen. Ihr Gelächter und Zuversicht steckte richtiggehend an. Wir wollten den Computer schon längst abdrehen, da waren die beiden Freundinnen immer noch online, sichtlich begeistert davon, dass sie die Technik beherrschen und welche neuen Räume ihnen jetzt offenstehen.

Und mit einem guten und sicheren Gefühl den Alltag, der ja auch sonst anspruchsvoll ist gestalten.

Darauf vertrauen, dass einem die Rolle der Gastgeberin liegen wird.

Wie kann Resilienz gefördert werden? (ein Auszug aus dem Seminar)

  • Beobachtungsrolle einnehmen
  • Mich selbst unter die Lupe nehmen. Wovon lass ich mich antreiben?
  • Mit anderen Menschen im Austausch über meine Fähigkeiten und meine blinden Flecken sein (wissen andere manchmal besser ;-))
  • Trainieren von Fähigkeiten (auch gute Gewohnheiten sind erlernbar)
  • Professionelles Training oder Begleitung

Agnes und Linde fanden den Liedtitel „Schüttel deinen Speck“ äußerst amüsant. Beste Musik um die Pandemie-Müdigkeit abzuschütteln und wegzutanzen. Unbedingt versuchen!

Aufleben dahoam: Unsere Schwestern

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Maria Pirnbacher, Bezirksbäuerin Kitzbühel rief uns Aufleberinnen vor ein paar Wochen an. Ist der Begriff AUFLEBEN geschützt?  Nein! Natürlich nicht. Es ist uns doch eine große Freude, wenn sich viele Menschen dem Gedanken des Auflebens widmen. Wir freuen uns aufrichtig, wenn unser Blog Wellen schlägt. Fein, meint Maria. Sie und ihre Beraterin Marie Theres Filzer haben nämlich die Idee, einen Podcast zum Thema aufleben.dahoam zu machen. Sie möchten gerne im Namen der TBO Kitzbühel Menschen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld interviewen und einmal im Monat einen Beitrag machen, der zum Nachdenken und Stärken anregt.

Die Landesbäuerin Helga Brunschmid ist ihre erste Gesprächspartnerin. Wir hören uns das Interview an und sind ganz begeistert von ihren Gedanken und auch von den einfühlsamen Interviewerinnen.

So gut zum Anhören!

Maria erzählt mir, dass sie sich von ihrer Familie zu Weihnachten ein professionelles Mikrofon gewünscht hat So schaut es auch aus:

Vor kurzem durfte ich für ein Interview zur Verfügung stellen. Ich freute mich sehr und war von ihrer gewissenhaften inhaltlichen und technischen Vorbereitung beeindruckt. Da wurde gecheckt, Mikro hin und her geschoben, angehört, ausprobiert. Ehrlich: im Rundfunk machen sie das nicht genauer.

Und dann hatte ich eine so vergnügliche Zeit mit den zwei Frauen. Fragen haben sie gestellt- da habe ich grad so gestaunt! Insgesamt bleibt ein Gefühl an Wertschätzung hinten. Danke liebe Maria und liebe Marie Theres. Wir freuen uns, neue kluge Schwestern zu wissen.

Hier der Beitrag über Aufleben dahoam mit Angelika Wagner:
https://www.youtube.com/watch?v=GGtT7SSiLmc

Sozusagen grundlos vergnügt

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Unser Blog, vor allem dazu da, Menschen in der Landwirtschaft zu begleiten. Dass ihre  Lebensqualität reifen und wachsen kann ist umgekehrt auch für uns da! Eine schöne Arbeit, die es auch in uns zum Klingen bringt.

Ihr habt das bestimmt schon durchschaut. Wie freuen wir uns, wenn wir von euch Rückmeldung bekommen! Ein Bauer hat einmal gesagt: ich weiß, ihr sucht die besonderen Geschichten des Lebens. Ich denke immer nach, was aus meinem Leben und meinem Nachdenken so ist, dass ihr davon schreiben würdet.

So schön! Da geht unsere Hoffnung auf: wir möchten motivieren, dass sich viele Blicke auf die Suche nach dem Erzählbaren des eigenen Lebens richten.

Was ist erzählbar? Aus unserer Sicht gibt es kaum etwas, das nicht erzählt werden kann (ihr habt ja schon gelesen, welchen Mist auch wir bauen können!). Vielmehr geht es darum, wie ordne ich es ein? Wie lasse ich das Ereignete mein Leben beeinflussen? Wie lerne ich, auch mit dem Schwierigen umzugehen?

Heute hat uns eine sehr liebe Kollegin ein wunderbares Gedicht zukommen lassen und auch gleich noch ein Foto von ihrem Frühlingsentdeckungsspaziergang.

Liebe R!

Die Freude ist ganz auf unserer Seite! Danke!

SOZUSAGEN GRUNDLOS VERGNÜGT

Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
– Dass Amseln flöten und dass Immen summen,
Dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen.

 Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
– Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.

Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!

Ich freu mich, dass ich … Dass ich mich freu.

 

(aus: Mascha Kaléko „In meinen Träumen läutet es Sturm“) 

Wir bemühen uns um das Staunen und suchen weiter kleine und große Wunder!

Mist gebaut

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Ich steige nach einem intensiven Landwirtschaftskammertag aus dem Zug und gehe zu meinem Auto. Also: ich gehe zu dem Platz, auf dem ich mein Auto am morgen geparkt habe. Da ist nun eine leere Fläche. Kurz überdenke ich – vielleicht wollte ich das Auto auch nur dort hinstellen, habe es aber dann doch nicht getan. Ich muss vielleicht ergänzen, dass der Platz nicht wirklich eine öffentliche Parkfläche ist. Aber wenn ich das Park & Ride Plätzchen aufsuche, dann ist es immer voll!

Und ja- ich war auch nicht so früh dran. Mir dämmerts! Abgeschleppt mein armes Auto und meine arme Geldtasche!

Was mache ich jetzt? Steht ja nicht da „wir haben ihr Auto abgeschleppt“.

Also rufe ich zuerst meinen Mann an-der tröstet mich.

Dann bei der Polizei: die Polizistin ist sachlich und ich erfahre alles was ich nun wissen muss: ich weiß wo mein Auto steht, dass ich es auch heute noch gegen eine Summe Geld, die weh tut, abholen kann, dass es dann auch noch eine Anzeige gibt.

Jetzt besuche ich wie jeden Montag meine Mama- dieses Mal zu Fuß.

Auf der ganzen Strecke rechne ich, wie viele Stunden ich für diesen Blödsinn wohl arbeiten werde müssen. Aber ehrlich gesagt- immer mit der Einordnung: so schlimm ist das nun auch wieder nicht.

Meine jüngere Schwester meint: da wo ich geparkt habe ist nicht nur blöd, sondern saublöd!

Die ältere Schwester zerbricht sich den Kopf über eine Strafminderung.

Dann bringt mich mein Lieblingstaxi (mein Mann) zum Abschleppdienst- noch einmal sachlich und freundlich trotz später Stunde.

Dort steht ja mein Auto. Ich glaube, es hat schon hart gewartet. Und es steht neben einem total kaputten Unfallauto. Wie froh bin ich, dass ich nur falsch geparkt habe.

Mist gebaut: wenn man einen Fehler macht, der dann so ausgeht- dann ist es doch Mist.

Ein Dünger (Mist) für getröstet werden, etwas gelernt zu haben (mach ich nicht mehr!), sachlich beraten zu werden und schwesterlich pointiert auf den Punkt gebracht zu werden.

Nina , die digitale Welt und die Poesie

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Online-Seminare, Sitzungen, Webinare, digitale Meetings, Beratungen im virtuellen Raum….

Mir schwirrt der Kopf. Wir alle sind zurzeit so vielfältig gefordert, auch im Erwerben von neuen Fertigkeiten. Wir lernen zur Zeit viel über die digitalen Möglichkeiten in der Bildung und in der Beratung.

Als unsere Kollegin Nina eine Weile vor Corona in unserem Fachbereich zu Arbeiten begann, konnte niemand ahnen, wie klug und notwendig diese Entscheidung war.

Bei einer heutigen Sitzung erzählte sie, dass sie in der vergangenen Zeit über 70 Webinare koordiniert hat. Sie unterstützt, erklärt mit einer endlosen Geduld und gibt uns den technischen Support. Nikola und Magdalena, auch aus dem Bildungsteam der Tiroler Landwirtschaftskammer sind Teil dessen, dass es so gut funktioniert.

Ich muss das erzählen! Großes und sich weiter entwickelndes Wissen (habt ihr schon einmal von einer Tischkamera gehört?), Fachbereich übergreifend zeugen von einer an den Herausforderungen wachsenden Haltung.

Und dann erzählte mir Nina, dass sie selbst schon im ersten Lockdown (also bald vor einem Jahr) über das Aufleben nachgedacht habe. Sie werde schauen, ob der Text noch irgendwo herumschwirrt. Heute kam das Mail, das mich richtig tief berührt hat.

Nina! Du bist auch Poetin!

Schaut und freut euch mit uns! „Den Moment genießen“

 

 

Aufleben
Was bedeutet Aufleben für mich?

aufleben
auf – leben
aufstehen und leben
leben nicht im Sinne einer romantischen Vorstellung vom es sich gut gehen lassen durch
Reisen, durch das Erklimmen eines Gipfels oder durch einen Sprung in das kühle Nass
nein leben
auf – leben
aufleben durch die ursprünglich als banal verankerten, alltäglichen Dinge die uns
gerade in Zeiten wie diesen wieder bewusst werden lassen wie schön jeder einzelne Tag ist
leben
aufstehen und leben
seinen Körper mit den eigenen Füßen tragen, den Tastsinn der Handflächen neu
erkunden, bewusst Schritt für Schritt durch die eigenen vier Wände zu gehen, sich
wohlfühlen in sich selbst ohne großes Zutun. Den Moment genießen. Diesen, den nächsten.
aufleben
auf! – leben

Frauen auf zum Stammtisch!

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Ein neues Jahr in einer eigenartigen Zeit hat begonnen. Kann überhaupt etwas geplant werden?

Und was hat es mit Lebensqualität und Frauen zu tun? Aufleben im Gespräch mit der Trainerin Barbara Kathrein.
Lasst euch überraschen!

Am 20.Jänner wird ein Webinar stattfinden. Einige tolle und mutige Frauen sind schon angemeldet. Ein paar Plätze sind noch frei!

 

Hier weitere Informationen und eure Anmeldemöglichkeit: https://tirol.lfi.at/webinar-lqb-unternehmerinnenstammtisch-jahresplanung+2500+2262687

Wir freuen uns auf euch!

Würschtel sieden am Gipfel

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Letzten Montag hatte ich ein Telefonat mit einem Bauern, der sehr bewegt und stolz von einer seiner Weichenden erzählt hat. Er ist ein sehr interessierter Mensch, kämpft sich in Richtung Hofübergabe und verfolgt fleißig unseren Blog. Er sagt: Gell ihr wollt, dass wir mit euch in einen Austausch kommen? Und wie!

Und dann bittet er seine Tochter, uns ihr Sonntagserlebnis zu schildern. Danke liebe C.! So eine schöne Geschichte! Doch lest selbst!

Mein Papa hat dir von unserer Wanderung mit unseren Kindern letzten Sonntag erzähltIch möchte gerne ein wenig weiter ausholen. 

Unsere Kinder sind 3  und 8 Jahre alt. Wir waren im Frühjahr im Homeschooling und jetzt im November wieder. Für Familien ist das die viel zitierte Herausforderung, die wir schaffen wollten. 

Für die Kinder ist es das eine echt harte Zeit. Da muss man sich als Mama und Papa was einfallen lassen beziehungsweise wollten wir die Zeit nutzen und einfach das Positive für die Kinder herausstreichen.  Zeit zu Viert und Erlebnisse, die uns noch mehr verbinden. Wir wollten ihnen zeigen, dass es trotz Abstand und zahlreichen anderen Regeln keinen Grund gibt den Kopf in den Sand zu stecken. Wir haben schließlich das Privileg  in Tirol zu leben und quasi vor der Haustür ein Naturparadies zu haben in dem Abstand sehr leicht einzuhalten ist. 🙂

Ich gehe mit unseren Kindern fast täglich in der Nähe unseres Hauses in den Wald. Im Frühjahr haben wir während des Lockdowns das Wachstum der Kaulquappen in einer Wasserpfütze dokumentiert – was sie fast täglich dazu motiviert hat mit der Becherlupe in den Wald zu gehen und die Kaulquappen zu bestaunen. Meine große Tochter hat das dann auch noch dokumentiert.

Dieses Wochenende wollten wir nochmal die Sonne genießen und haben am Samstag den Beschluss gefasst, dass wir am Sonntag auf den Berg gehen werden. Kurzentschlossen haben wir am Samstag noch Würstchen besorgt um auf dem Berg eine gute Jause zu haben. Am Sonntag in der Früh waren alle voll motiviert und wir sind losgedüst. Ausgerüstet mit Gaskocher und Rutschplattln sind wir dann gestartet. Unter dem Motto „mia gehn soweit wia ma kemman“ gehen wir los. Der Tag wird wunderschön und wir können bald auf ein fluffiges Wolkenmeer hinunterschauen. Wir gehen über Schneefelder und freuen uns schon aufs runterfahren. Unterwegs finden wir Eiszapfen, reiffige Blätter, Eiskristalle und viele Dinge, die im Kinderkosmos und auch in dem ihrer Eltern sehr interessant sind.

Zwischendurch machen wir eine kurze Pause und stärken uns. Um ziemlich genau 12:30 Uhr haben wir den Gipfel aber dann geschafft. Vom Auto bis zum Gipfel sind es 500 Höhenmeter. Wir sind sehr stolz auf unsere beiden Wanderer. 

Oben packen wir unseren Gaskocher aus und kochen mit Schneewasser ein paar Frankfurter und essen dazu Brezen. 

Es ist wirklich ein herrlicher Tag. Die Aussicht ist einmalig und auch der Schnee. 

Doch jetzt geht die Gaudi erst so richtig los. Wir treten mit den Rutschplatteln den Heimweg an. Es ist ein Riesenspass. (Wir Erwachsenen sind wohl nicht mehr so für diese Art der Abfahrt gemacht uns tat danach das Hinterteil weh.)

Es war ein wundervolles Erlebnis für die beiden Kleinen und auch für uns.“

Hände in die Hüfte stemmen, schnauben und anderes

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Es flockt ein bisschen wenn ich zum Fenster hinausschaue. Mich beruhigt dieses leise Fallen. Die Flocken kommen tonlos am Boden an.

Mich beruhigt das. Was mich beruhigen kann ist unser heutiges Thema.

Derzeit läuft in der Beratung vieles über Telefon oder auch Videotelefonie. Jeder sitzt an seinem Computer und man spricht miteinander über Bildschirm. Das ich nicht das Gleiche wie ein Gespräch ohne technische Hilfsmittel. Aber es kann durchaus eine gute Atmosphäre herstellen. Die Stubenuhr tickt, man hört und spürt ein wenig in das Leben anderer.

Ein geradezu magischer Moment: schafft man die technische Verbindung? Und dann strahlende Gesichter, wenn es gelingt.

Eines davon ist Antonia. Sie hat Ängste. Riesengroße Ängste, dass ihrer Familie etwas passieren kann. Es könnte Unfälle im Stall, am Feld oder auf den Schulwegen geben. Alles könnte plötzlich an Boden im Leben verlieren. Jetzt könnte man meinen, sie ist halt ein bisschen hysterisch. Aber nein. Ganz im Gegenteil. Antonia hat viel mit gemacht. Sie lebt ihr Leben mit großem Engagement und Entschlossenheit. Allerdings ist es auch bei ihr coronabedingt ruhiger. Sie sagt, dass gerade alles so gut gelaufen ist und nun dieses Loch.

Manchmal hat sie richtig Herzrasen. Ich erzähle ihr von einem kleinen Buch: Claudia Croos Müller: Nur Mut. Das kleine Überlebensbuch bei Herzklopfen, Panikattacken und co. 

Gemeinsam üben wir.

Die Autorin beschreibt Übungen, die unserem Gehirn und unserem Körper signalisieren, wir sind der Situation gewachsen. Jetzt kann man auf dem Bild nicht alles leicht erkennen.

Ich beschreibe euch eine genauer: Hände in die Hüfte stemmen: Du stellst dich breitbeinig fest auf den Boden, richtest dich auf und stemmst kräftig beide Arme in die Seite. Dadurch wird der Brustkorb weiter und du kannst wieder freier atmen, dein Blick hebt sich und die Perspektive des gerade noch eingeengten Blickwinkels wird weiter.  Solltest du dazu vielleicht noch schnauben wie ein Pferd, lösen sich zusätzlich die angespannten Gedankengänge im Hirn.

Wie die Autorin richtig beschreibt handelt es sich bei diesen Übungen um eine Spontanhilfe. Da wirken sie wunderbar, weil sie die Konzentration auf den Augenblick lenken. Konzentrieren muss ich mich halt schon selbst!

Und es ist sehr wichtig, sich auch eine Hilfe zu holen. Menschen, von denen man weiß, dass  sie einem gut zuhören können, die richtigen Fragen stellen.

Manchmal braucht es auch professionelle Hilfe. Nur Mut! Der erste Schritt ist vielleicht aufregend. aber er lohnt sich. Eine gute Adresse im bäuerlichen Umfeld ist die Beratung von Lebensqualität Bauernhof mit dem bäuerlichen Sorgentelefon und den Berater*innnen in den verschiedenen Bundesländern.

https://www.lebensqualitaet-bauernhof.at/ansprechpartner-tirol+2500+1651971

Die Bilder sind dem Buch Claudia Croos Müller: Nur Mut. Das kleine Überlebensbuch bei Herzklopfen, Panikattacken und co.  entkommen.

Ein Lob den Lobhudeleien

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Das Wörterbuch Duden sagt zur Bedeutung von Lobhudeleien:

übertriebenes, unberechtigtes Lob, mit dem sich jemand bei jemandem einschmeicheln will

Gut. Unberechtigt ist kritisch. Aber wird beim Loben wirklich so oft übertrieben?

Doch stellt euch vor! Unser letzter Blogbeitrag über die Wertschätzungspyramide hat einige Reaktionen ausgelöst: Danke, dass ihr darüber schreibt. Ich werde auf meinem Betrieb so oft übersehen. Fühle mich wirklich wie ein Möbelstück. Oder: könnt ihr das bitte auch meinem Arbeitsgeber ausrichten?

Das machen wir, indem wir heute zum Beispiel noch einmal genauer auf die Form eines Lobes eingehen. Damit ist nicht das „Tiroler Loben“ gemeint:

Nit gschumpfn isch glob gnuag. (Nicht geschimpft ist genug gelobt.)

Aus dieser Perspektive ist gleich einmal etwas eine Lobhudelei.

Dazu noch einmal Reinhard Haller. Er spricht von der Kraftquelle des Lobes. Das Lob müsse originell und individuell sein. Tja! Das ist schon ein Anspruch. Wie geht das?

Ich erinnere mich an einen sehr engagierten Übernehmer, der schon verstanden hat, dass das Lob ein wichtiges Mittel der Mitarbeiter*innenmotivation ist. Voller Tatendrang stand auf seiner Tagesordnung: Mitarbeiterlob! Bei einem weiteren Treffen mit dem Team ist er völlig überrascht, dass das Lob nicht ankam. Hat er es doch gemacht. Was ist passiert?

Das Lob konnte nicht ankommen, denn es war nicht persönlich und nicht von Herzen gemeint. Er hat selbst verstanden, dass er es gemacht hat, weil es zum guten Betriebsführer gehört. Er spürte, dass es da etwas anderes braucht.

Ich las einmal einen sehr guten Tipp für das individuelle Loben. Ich nehme mir die Zeit und meine ganze Aufmerksamkeit, (ist nicht immer eine Ewigkeit!), schau dir zu, wie du das machst und spreche aus, dass mir gefällt, was ich sehe, dass mir schmeckt, was du gekocht hast, dass es fein ist, in ein frisches Hemd zu schlüpfen, dass die Reifen gewechselt, das Auto getankt, die Kühe gemolken, das Bett frisch überzogen…

Bestimmt ist täglich etwas zu finden. Und für einen Moment rutscht das Herz fröhlich über die bunte Rutsche.