Posts by: Angelika Neuner

Sieben Stufen der Wertschätzung. Echt, sieben??

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„Das Wunder der Wertschätzung“
Was für ein verheißungsvoller Satz!

Reinhard Haller beschreibt in dem gleichnamigen Buch die Kraft, die im Zusammenleben dazu führen kann, dass sich Menschen miteinander wohler fühlen. Wie gut es doch tut von anderen ehrlich geschätzt zu werden. Das Miteinander kann durch diese, manchmal nur ganz kleinen Interventionen, zu einem Ort von Begegnung, Entwicklung und Lebensfreude werden. Er spricht in diesem Fall auch von den Stufen der Wertschätzung.

Nicht immer ist es möglich, die Wertschätzung bis zur höchsten Stufe, der Liebe, zu gehen. Muss es aber auch gar nicht! Doch schon die erste Stufe der Aufmerksamkeit kann zu einer verbesserten Stimmung in der Beziehungslandschaft führen.

Überlegungen zu den einzelnen Stufen:

Die Wertschätzung fängt bei mir selbst an, sowohl ich zu mir, als auch ich zu den anderen!

 

Auf geht´s!

Die 1% Methode oder … wie ich still und stetig wachsen kann!

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Jeden Tag besser werden, jeden Tag ein Stück weit wachsen. Wer möchte das nicht? Nur 1% Veränderung am Tag würde reichen, um sich bessere Gewohnheiten anzueignen, verspricht mir das Buch von James Clear „Die 1% Methode“.

Die Leitidee klingt recht verlockend: etwas Kleines verändern (täglich!) um Großes zu ermöglichen. Es gibt also einen Weg zu besseren Gewohnheiten… lasst euch von dieser Idee erzählen:

Wir setzen uns gerne unter Druck um etwas Großes zu verändern, über das jeder sprechen wird. Eine Veränderung (Verbesserung) um 1% ist dagegen nichts Besonderes. Würde man meinen, aber: erst im Laufe der Zeit kann eine kleine Verbesserung Großes erreichen.

Mathematisch lässt sich dies so erklären: wenn man ein Jahr lang jeden Tag 1% besser wird, hat man sich am Jahresende um das 37fache verbessert! Wird man dagegen ein Jahr lang jeden Tag 1% schlechter, landet man fast bei null.

 

Ich finde, das nimmt Druck heraus. Ein kleines bisschen Veränderung bzw. Verbesserung lohnt sich, Hauptsache jeden Tag und zumindest immer ein bisschen mehr (nur 1%) als am Vortag.

Wie bau ich nun eine gute Gewohnheit auf?

Der beste Weg zu einer neuen Gewohnheit ist, klar festzulegen, wann und wo diese passieren muss. Ich brauche also einen Handlungsplan. Wenn zB mein Ziel heißt, mehr Bewegung im Alltag, dann könnte dies konkret heißen: Während der ORF Nachrichten setze ich mich auf den Hometrainer bzw. stehe ich auf die Trainingsmatte. Wenn ich eine Treppe sehe, gehe ich zu Fuß, statt den Aufzug zu nehmen.

oder:

Vor dem Einschlafen, lese ich eine Seite.

Egal ob Kraft oder Motivation fehlt, es ist klar, wie ich handeln muss. Sobald ein klarer Plan steht, muss ich nicht auf Inspiration hoffen. Mit einem klaren Plan überliste ich mich und meinen inneren Schweinehund.

Mit der 2-Minuten-Regel dem Aufschieben ein Ende setzen

Anfangs nimmt man sich ja gerne ein bisschen zuviel vor. Dagegen hilft die „2-Minuten-Regel“: wenn man eine neue Gewohnheit anfängt, sollte sie nicht mehr als zwei Minuten Zeit in Anspruch nehmen“.

Denn eine Gewohnheit muss sich etablieren, bevor man sie verbessern kann. Solche eine Einstiegsgewohnheit könnte also heißen:

  • zehn Minuten spazieren gehen (statt 5 km laufen gehen)
  • Abends eine Seite lesen (statt jeden Abend vor dem Einschlafen lesen)
  • Yogamatte hervorholen (statt 30 min Yoga machen)
  • meine Unterlagen aufschlagen (statt für den Facharbeiter lernen)

Zeitwohlstand

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Mit Interesse verfolge ich die Diskussion um die 4-Tage Woche. Habe ich doch schon vor Jahren meine Erwerbsarbeit auf eine 4-Tage Woche umgestellt. Zuerst auf Zeit und zur „Probe“. Bin dann gerne dabeigeblieben, ermöglicht es doch Platz und Raum für Neues.

Was würdest du tun, wenn ich dir 8 Stunden in der Woche „schenke“? War meine beliebte Frage in dieser Zeit des Orientierens. Die Antworten waren so vielfältig, wie die befragten Menschen: schlafen, ausruhen, lesen, mehr Bewegung, Zeit für Familie, neue Hobbies … jeder wusste sofort, was er mit einem „mehr an Zeit“ anfangen würde.

Jeder wünscht sich mehr Freizeit, aber wofür?
Einfach Platz schaffen und schauen was einem zufliegt? Klingt nach einem Hauch von Luxus.

Mir scheint, die Zeit ist die eigentliche Währung. Darf man nach Zeitwohlstand streben? Ich möchte abends nicht mehr nur müde sein, sondern bereit und noch Energie haben um aktiv die Abendstunden zu gestalten. Sich einen Tag mehr „Ruhe“ gönnen.

Mehr Zeit für die schönen Dinge, einfach so eine Ausstellung besuchen, ins Landesmuseum gehen, im Kaffeehaus sitzen und durch eine Zeitung blättern, sich mit Themen beschäftigen, welche sonst untergehen… vielleicht sogar etwas Neues lernen?

Hier Gedanken, welche ich auf Ö1 (Radiokolleg) zum Thema aufgeschnappt habe…

Sind wir eine „müde Gesellschaft“ geworden?

Viele jammern über ein Zuviel an Arbeit, über zu wenig Schlaf, viel verlorene Zeit im Stau und wenig Zeit für die Familie: Warum fällt es so schwer aus dem bestehenden Wohlstandsmodell auszubrechen und ein Neues zu versuchen, das auf Zeitwohlstand basiert?

Der Umgang mit Zeit ist immer auch eine Frage von Macht. Ständige Erreichbarkeit, Zeitdruck in der Arbeit…
Leider herrscht in unserer Gesellschaft die soziale Norm des „Beschäftigt-Seins“. Wir leben in einer overworked-Kultur. Gestresst wirken scheint Zeitgeist zu sein, wirkt wichtig und unentbehrlich.

Lasst uns über die Arbeit nachdenken.
Arbeit macht mich aus, weist mir einen Platz in der Gesellschaft zu. Arbeit ist identitätsstiftend, sie engt mich aber auch ein. Reduziert mich auf eine Rolle.

Lasst uns nachdenken, wie wir unser Leben generell gestalten wollen, was wollen wir vom Leben, außer Arbeit?

Rede über deine Ziele

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Der intensive Vortrag (beim „Tag der Lebensqualität“ in Rotholz) von Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb hat mich doch auch etwas orientierungslos und sehr gefordert zurückgelassen. Und jetzt, was tun?
Was sind meine nächsten, persönlichen Schritte, welche ich bereit bin zu setzen?

Da kam mir der Ökopsychologe Martin Kiem zu Hilfe. Er sprach von den Zielen und wie wir vom Denken ins Tun kommen. „Veränderungen brauchen Zeit und Geduld. Veränderungen sind mühsam und brauchen viel Kraft, deswegen scheitern auch 7 von 10 Veränderungsprozesse“, so Kiem.

Mit folgenden Impulsen hilft er uns die ersten Schritte zu tun:

Where attention goes, energy flows: dort wo du deine Aufmerksamkeit, dein Interesse, deinen Blick hinlenkst … dorthin fließt deine Energie. Dort wo deine Energie hinfließt, liegt deine Kraft.

„Versuch nicht mehr abzubeißen, als du kauen kannst“ (eine treffende Beschreibung von „Maß halten, in allen Dingen“)

– Such dir Ziele, die du beeinflussen kannst.

Rede über deine Ziele, deine Vorhaben, deine nächsten Schritte… mach dein Umfeld zu MitwisserInnen und UnterstützerInnen (unterschätze nie die Sogkraft einer guten Idee).

Zelebriere Fortschritte, auch noch so kleine…

Und am Ende seiner Ausführungen wusste ich auch woher ich Martin kannte! Er war mein Waldbademeister im Sommer 2018.

Lest selbst:
Waldbaden – Aufleben

Waldbaden mit Martin Kiem

Früher war alles besser

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Vor Wochen hab ich einem Trendforscher zuhören dürfen. Er sprach von den Herausforderungen unserer Zeit, „an jeder Ecke eine Krise“. Aber seine Ausführungen hatten auch etwas Tröstliches und Mutmachendes und das geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Ich möchte euch gerne davon erzählen.

„Früher war alles besser“ – ein Spruch, ich kann ihn nicht mehr hören. War es das wirklich? Viele von uns pflegen einen verklärten Blick, wenn es um die Vergangenheit geht. Aber war sie wirklich umso viel besser und leichter?

Werfen wir einen Blick auf die Fakten: vor 30 Jahren gab es doppelt so viel kriegerische Konflikte als heute, starben weltweit doppelt so viel Kinder und lebten knapp die Hälfte der Menschen in Armut. Wir haben die Kindersterblichkeit in den Griff bekommen und auch das Bildungsniveau angehoben.

Sind den Zahlen zu trauen? Das subjektive Empfinden ist doch so ein anderes?

Der eher nüchtern wirkende Zukunftsforscher meint dazu:

„Wir schaffen das! Wir können Krise. Jede Generation hatte ihre Krisen. Jede Generation vor uns hat diese noch gemeistert. Wir haben jetzt unsere Krisen. Wir wären die erste Generation, welche diese nicht schaffen würden. Alles spricht für uns, dass wir diese in den Griff bekommen. Jene, die Krisen gemeistert haben, haben überlebt. Wir tragen quasi das Meistern von Krisen in unseren Genen!

Bleiben wir zuversichtlich!“

Hof-Bäume

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Wenn ich auf die Höfe komme, schau ich seit Neuem auf den vorherrschenden Baum am Hofgelände. Meist ist er sehr schnell auszumachen.: er passt hervorragend ins Hofensemble, ist der prägende Baum des Hauses, gibt optisch Halt und ist fürs Auge ein Anker. Egal ob Linde, Birke, Kastanie oder Bergahorn… sie alle strahlen etwas Beschützendes aus.

Und was es für schöne Geschichten zum Hof-Baum gibt! „Unser Familienbaum! Unterm Hofbaum wird gefeiert, gelebt und gelacht – über Generationen hinweg“.

Meist von den Vorfahren gesetzt, stellen sie auch eine Verbindung zu den vorangegangenen Generationen dar und erzählen als Teil des Hofes schöne Geschichten. Von Schicksalsschlägen und kleinen Wundern wird mir berichtet.

Ich bin erstaunt über die starke Bindung der Menschen zu ihrem Hof-Baum. „Er beschützt und verbindet. Mein erster Blick am Morgen gilt unserem Baum und auch der letzte Gang abends führt mich dorthin. Er ist da, hört zu, gibt Halt und Beständigkeit…“ meint eine Bäuerin über ihre Kastanie.

Freu mich immer, wenn ich dort eine Ruhebank entdecke. Rückzugsort, geschützt vor Blicken… den Stimmen lauschen.

Frag die Jugend (Teil 2)

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Aufgrund unserer Vortrags- und Lehrtätigkeiten an den Fach (Hoch-) schulen sind wir viel mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Gespräch. Unsere Lieblingsthemen – wie z.B. das Zusammenleben der Generationen – bekommen so immer neue Blickwinkel.

So war ich neugierig, als ich Studierende der Hochschule für Agrarpädagogik in Wien fragte, was sie als junge Menschen für die Lebensqualität am Hof beitragen könnten:

„Das Leben bietet immer Herausforderungen, besonders wenn Leben, Arbeit und Freizeit an einem Ort stattfindet.
Meine Familie und ich haben einen Ackerbau Betrieb zu Hause. Dadurch habe ich Erfahrung mit Landwirtschaft, das Zusammenleben von Generationen sowie die berufliche Tätigkeit. 

Es ist daher wichtig sich Zeit für sich und die Familie zu nehmen. Die Möglichkeiten sich gemeinsam Zeit zu nehmen, sind durch gemeinsame Essen wie Frühstück, Mittag- oder Abendessen gegeben. Und da schauen, dass es sich einmal am Tag ausgeht.
Jedoch ist es auch wichtig sich Zeit für SELBST zu nehmen und somit nicht zu kurz zu kommen.
Das Zusammenleben von mehreren Generationen stellt das Leben schon manchmal ganz schön auf den Kopf. Bei mir zu Hause sind wir drei Generationen und da ist es schon nicht immer einfach. Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass jede Generation einen Bereich für sich hat, weil so kann das Zusammenleben auch positive Seiten aufleben lassen. Denn, wenn mehrere Generationen am Hof bzw. in einem Haus leben, ist immer wer da und somit kann man sich gegenseitig bei Verantwortungen, Aufgaben oder Kinderbetreuung unterstützen. Weiters ist immer wer da mit dem man sich unterhalten kann und man ist nie alleine.“
(Danke Melanie)

Heute schon gelacht?

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Wie schön: unser Lieblings-Radiosender Ö1 arbeitet diese Woche mit uns Aufleberinnen eng zusammen!

Das Thema „Resilienzfaktor Humor“, wie wirkt sich Humor auf unser Aufleben aus?

Witz und Humor sind Strategien, mit schwierigen Situationen spielerisch umzugehen. Es wird einem angstmachenden Moment oft die Schärfe genommen! Mit dem Lachen schafft man eine Distanz zum Grauen. Und da wir ja beide auch Ulknudeln sind, freut uns das Motto: „Witz hat, wer trotzdem lacht.“

Hörtipp: Montag – Donnerstag, 9.05 Uhr. Und hier zum Nachhören die Folge von heute Montag:

hier klicken: Radiokolleg – Resilienzfaktor Humor, 16.05. | Ö1 | ORF-Radiothek

Frag die Jugend

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Aufgrund unserer Vortrags- und Lehrtätigkeiten an den Fach (Hoch-) schulen sind wir viel mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Gespräch. Unsere Lieblingsthemen (wie z.B. das Zusammenleben der Generationen) bekommen so immer neue Blickwinkel.

So war ich neugierig, als ich Studierende der Hochschule für Agrarpädagogik in Wien fragte, wie es ihnen denn so geht mit „den anderen“ am Hof. Was sie für den „Frieden im Haus“ bereit sind zu tun.

Interessante Antworten hab ich bekommen. Darf euch ein paar Auszüge zeigen:

„Meiner Meinung nach ist es sicher sehr wichtig, dass man die persönlichen Räume der Familienmitglieder und einige Räume für die eigene Familie nicht für alle zugänglich macht. Somit kann gewährleistet werden, dass die Familie Raum für sich selbst hat, sowie einen gewissen Rahmen für Privatsphäre vorhanden ist.

Wichtig ist, dass alle Familienmitglieder für die Zimmervermietung sind, damit alle an einem Strang ziehen und gemeinsam alle anfallenden Tätigkeiten verrichten. Somit bleibt die Arbeit nicht an einer Person hängen, die vollkommen überlastet ist. Vielleicht gibt es sogar einige Aufgabengebiete, die an die Jugend übertragen werden kann?

Ein nettes Familienritual wäre, dass gemeinsam zu Abend gegessen wird und man sich gegenseitig vom vergangenen Tag berichtet. Vielleicht ist es möglich an einem Tag in der Woche (Abreisetag der Gäste) gemeinsam als Familie eine kleine Unternehmung zu machen (eine kurze Wanderung, gemeinsam Essen fahren, kegeln, etc.), damit auch die Familienzeit nicht zu kurz kommt und alle einmal kurz abschalten können. Vielleicht gibt es auch gemeinsame Interessen in der Familie, wie zusammen zu musizieren.“
(Danke Kathrin)

Eine gute Idee begraben

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Vom Loslassen & Ausmisten hab ich neuerdings gehört.

Meine Chefin hat mir erzählt, dass sie schon mal eine richtig gute Idee zu Grabe tragen musste. Stilvoll und würdig begraben hat sie ihre Idee. Das muss man auch können, dachte ich, ein Projekt loslassen, in welches man viel Energie gesteckt hat. Eine Idee ziehen lassen, wenn die Zeit noch nicht reif dafür war.

Raum schaffen für Neues, auch den Mut haben loszulassen, im Vertrauen darauf, dass Neues kommt.

Meiner Nichte hab ich neulich auch dabei zugesehen, wie sie „Raum schafft“ – ausmisten trifft´s wohl eher. Eine große Herausforderung für eine Jugendliche, die an allem hängt! Aber ja, sie machte das sehr schlau: die Essenz hatte sie sich immer behalten. Die (wenigen) beschriebenen Seiten im Tagebuch wurden herausgetrennt (und geheim verwahrt) und das Tagebuch emotionslos ins Altpapier geworfen.