Posts by: Angelika Neuner

Die Begegnung mit Menschen

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Am quirligen ORF Set in Alpbach nahm sich die Moderatorin („Guten Morgen Österreich“) Sabine Amhof Zeit um auf unsere Lieblingsfrage zu antworten: „was lässt die Moderatorin Sabine persönlich aufleben?

Wir haben eine schöne Antwort bekommen.

Danke Sabine, wir wünschen dir noch viele interessante Begegnungen mit den Menschen in unserem Land.

 

Singendes Urlaubsaufleben

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In meinem heurigen Urlaub, den ich immer wieder gerne bei bäuerlichen Vermieter*innen verbringe- (und wie gut ich mich da erholen kann!)- durfte ich heuer sehr spannende und überraschende Begegnungen erleben.

Und der Abschluss vom Urlaub war nochmals ein Geschenk. Wir waren beim Almsingen im Waldviertel, bei herrlichem Wetter, Saumeisenburger, weiße Spritzer in der Gemeinde St. Oswald. Ich war erstaunt, wieviel Menschen hier mit großer Leidenschaft unter fachkundiger Anleitung gemeinsam singen und jodeln.

Ganz versunken im Singen und gar nicht im Ehrengästemodus-so, als ob es auf der Welt denn jetzt gar nichts mehr Wichtigeres gäbe- entdeckte ich Georg Strasser (Präsident des österr. Bauernbundes).

Unkompliziert (also wir müssen noch technisch besser werden und mit Mikrofon arbeiten- das hat er auch gleich gesehen) ließ er sich auf die Frage von AUFLEBEN ein.

So was lässt uns und hoffentlich auch euch aufleben.

 

 

 

Wir im ORF – Frühstücksfernsehen

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Große Freude! Wir durften über unseren Blog erzählen.

Der Einladung des ORF sind wir natürlich gerne gefolgt und haben den ORF Tourbus in Alpbach besucht. Kurz & knackig konnten wir Wesentliches über unsere Arbeit am Blog erzählen.

Bis zum 2. September sind die Gespräche nachzusehen, hier der Link dazu:

–> https://tvthek.orf.at/profile/Guten-Morgen-Oesterreich-0630/13887643/Guten-Morgen-Oesterreich-0630/14024046/Talk-mit-Bloggerinnen/14548722

–> https://tvthek.orf.at/profile/Guten-Morgen-Oesterreich-0830/13887645/Guten-Morgen-Oesterreich-0830/14024157/Talk-mit-Bloggerinnen/14549195

Danke unseren LeserInnen/ZuhörerInnen für die vielen lieben Rückmeldungen zu unserem Auftritt, wir haben uns sehr darüber gefreut!

Eure A+ A

Wir im Gespräch mit Sabine Amhof

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

aufsleben: die wichtigsten 3 Dinge

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Wenn der Fachbereich Bildung auf Abteilungsexkursion geht, dann können wir uns sicher sein, dass es uns gelingt, interessanten Menschen zu begegnen. Oberhalb von Sölden haben wir die Bergbäuerin Ingrid nach ihrem persönlichen Aufleben befragt und spontan hat sie geantwortet:

Bei den Russen

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Neulich war ich in Russland. Weder spreche ich die Sprache, noch kann ich die Buchstaben entziffern.

Reisen bildet, reisen macht schlau, sagt man. Mir führte diese Reise meine eigenen Unzulänglichkeiten vor Augen. Denn der Austausch und das Gespräch mit den einheimischen Menschen war für mich so nicht möglich (Englisch wird kaum gesprochen – „die Sprache des Erzfeindes“).

Und dann, die Damen im Bus. Sie gehörten genauso wenig in diese Stadt wie ich. Dank ihrer großen wachen Augen und offenen Gesichter bahnte sich dennoch bald ein „Gespräch“ an. Ein Lächeln da, ein aufmunterndes Nicken dort. Ich tauschte meine Mannerschnitten gegen ihr Obst. Waren sie am Weg zum Markt?

Hab gut verstanden, wie es sein muss keine Wörter parat zu haben, um sich verständlich auszudrücken. Sprache macht uns lebendig und mitteilsam. Nutzen wir dieses praktische Werkzeug und „bleiben wir im Gespräch“!

Endlich eine Matrioska

Wählt: Wenn ich an gestern denke, dann denke ich an Schönes…

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Das schreibt meine Kollegin in aller Früh. Es inspiriert mich zum Liebesflüstern.

Was für ein strahlender Tag. Der Frühling ist die Zeit, die das Sprießen und Wachsen in besonders ausdrücklicher Form zeigt.

Also wirklich! In unserer Kolumne Liebesgeflüster ist es entsetzlich leer. Wie kann das nur geschehen! Wir geloben Entwicklung- zu unserer Erklärung, oder Rechtfertigung: manches Mal mögen wir halt auch flüstern …, so dass es nicht alle hören!

UND gestern haben wir beide einen besonders vollen Tag in einem verzaubernden Konzert ausklingen lassen:

Donnerstag ist ja Knödeltag: wir waren live dabei, als die Gruppe „Knödel“ ihre neue CD STILL im Riesen in Wattens präsentierte. Ein großes Glück bei dieser Musik dabei zu sein. Wie fein sie aufeinander hören, mit welcher Passion sie miteinander kommunizieren. Wir konnten uns nicht entscheiden, welches Instrument wir denn jetzt noch lernen könnten. Das Schlagwerk schließe ich für mich aus. So viel Selbstwahrnehmung muss sein.

Und nach so einem Konzert wird uns bewusst:

Wir haben öfter die Wahl, uns an dem zu laben, was uns stärkt. Ich kann unendlich oft- und das meine ich so-meinen Blick liebevoll, lenken. Es braucht aber viele kleine, bewusste Entscheidungen am Tag. Klar! Die Tage sind dicht, fordern uns alle. Aber an ein paar Rückblicken für den gestrigen Tag kann ich es zeigen:

Wenn die Bäuerin trotz einer sehr herausfordernden Lebenssituation, dazu in der Lage ist, in der Beratung zu formulieren, wie sie sich über ihre eigene Entwicklung freut.

Wenn es einem eher wortkargen Bauern im Gespräch gelingt, nach langem Suchen nach Worten zu formulieren, er wolle auch etwas von der Pension haben (gemeint hat er nicht das Geld)!

Wenn mir meine Kollegin in der Kammer das Büro plus Kaffee herrichtet.

Wenn mich die Kollegen immer wieder so zum Lachen bringen, dass ich energiegestärkt weiterarbeiten kann.

Und ihr könnt mir glauben: es erwärmt mein Herz und fühlt sich wie Liebesgeflüster an.

Wir bei den Knödel…

Woran merkt ihr, dass eine Hofübergabe gelungen ist?

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Ist es die Unterschrift, die der Vater, die Mutter, die Hofübernehmer gesetzt haben?
Ist es dann, wenn der Nachbarbauer sagt: Du hast Glück, bei dir bleibt alles wie es ist!
Oder wenn alle weichenden Kinder unterschrieben haben?
Oder wenn es doch noch gelungen ist, die Jungunternehmerförderung abzuholen?
Können wir von der optimalen Hofübergabe reden, wenn der Übergeber gerade 60 geworden ist, Pension bekommt und deshalb übergibt?

Beim Hofübergabeseminar, das in allen Regionen Tirols durchgeführt wird, machen sich die Referenten und Referentinnen mit ihren SeminarteilnehmerInnen intensiv darüber Gedanken.

Das Ziel ist allen klar und schon so eine alte Weisheit:

Leben und leben lassen.

Dazu wird in den aktuellen Hofübergabeseminaren intensiv an verschiedenen sehr wichtigen Themen gearbeitet.

Die aktuellen Angebote sind den Landwirtschaftlichen Blättern, der Tiroler Bauernzeitung und der LFI Homepage zu entnehmen: www.lfi.at

Die rechtliche und die wirtschaftliche Situation muss geklärt sein, der Zeitpunkt gut mit den möglichen Pensionsantritten der Übergebenden und den Förderungen zusammenpassen.

Zusätzlich kann es nur dann gelingen, wenn die zwischenmenschliche Komponente offen miteinander ausdiskutiert wird.

Wie stellen wir uns das Zusammenleben und Zusammenarbeiten vor?

Können wir als Übergebende akzeptieren, dass nun die Übernehmenden den Ton und die Schrittart angeben?
Wenn wir nun die „Chefs“ sind: wie gehen wir mit den „Seniorchefs“ um?
Wenn ich auf den Hof als Partner oder Partnerin hinziehe, wie erkenne ich die Gepflogenheiten des Hofes und wo grenze ich mich ab?

Im letzten Seminar in Kirchbichl haben sich die Anwesenden Gedanken gemacht, worauf es ankommt und haben diskutiert und Werte festgelegt (erkennbar am Bild!)

Diskutiert mit uns mit! Wir freuen uns!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Muße ist analog

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Ich erkenne: die Muße ist analog!

Ich mag es schon, das Smartphone. Diesen kleinen Personal-Computer in der Handtasche: den allseits bereiten Fotoapparat, all die Landkarten immer parat (das Navigieren zu den abseits gelegenen Bauernhöfen erleichtert google.maps schon sehr). Das Radiohören, usw., es gibt herrlich viele Dinge für das man das Smartphone loben könnte!

Aber ich erkenne auch, dass das smarte Phone uns den „Frieden geraubt“ hat… ein bisschen Tagträumen, sinnlos herumsitzen, entspanntes Warten an der Bushaltestelle… all das gibt´s nicht mehr, denn gezückt wird das Handy um darauf herumzuwischen, zu tippen oder hineinzustarren.

„Die Muße: das ist die zwecklose Zeit im besten Sinn, jene Zeit, die Neues gebären kann, in der man vielleicht auch mal sein Leben infrage stellt oder entscheidet, zu Neuem aufzubrechen“, beschreibt ein Ö1 Redakteur so treffend dieses rare Gut.

Dieses kleine schwarze Ding hält uns ganz schön auf Trab, vor allem aber hält es uns fern der Muße! Ich behaupte frech, ohne Handy sind die Sinne geschärfter.

Neulich hat eine Bäuerin treffend formuliert: „Früher hat man vor dem Essen gebetet, jetzt macht man ein Foto!“ Wie sehr doch das Handy bereits zu unserem Alltag dazugehört.

Die Natur ist analog. Und genau darin liegt ihre große Kraft. Wir wollen mit der Welt in echter Verbindung stehen. Forscher sprechen von „Resonanzverfahrungen“. Dieses Gefühl kann mir zu einem bestimmten Grad die Natur vermitteln oder eben ein „lebendiges“ Gegenüber.

Für die kommenden Frühlingstage nehme ich mir vor, ein bisschen meine Mußen zu pflegen. Hoffentlich gelingt´s!

Die Rotholzerinnen: Claudia, Sonja, Sophia und die anderen

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Freitagnachmittag vor den Osterferien:

Ich bin eingeladen, den dritten Jahrgängen der FSLBHM (Fachschule für ländliches Betriebs-und Haushaltsmanagement) Rotholz Lebensqualität Bauernhof vorzustellen.

Jeweils eine Unterrichtsstunde stand zur Verfügung. Freundlich wurde ich darauf vorbereitet, dass die Mädchen toll seien, es aber vielleicht unruhig sein könnten: die Anstrengungen der letzten Wochen- die Schule feierte ihr 140 Jahr Jubiläum- sowie die nahenden Ferien könnten dazu führen. Und bitte die Stunde ganz pünktlich beenden- also die Damen nicht zu früh entlassen.

Dann war ich dort und ich war beeindruckt von ihrer Wachheit und der vollen Konzentration bis zum Schluss!

Ich darf euch hier vorstellen, was sie mit dem Wort aufleben verbinden: „Freude am Leben haben und teilen, nicht alles so ernst nehmen, viel lachen, Tätigkeiten verrichten, mit jemandem, den man gern mag; jeden Tag schätzen, Ideen umsetzen können, dankbar sein, Leidenschaften ausleben, in die Natur gehen und aufs Vieh schauen.“

Danke ihr wirklich tollen, junge Frauen: auch für die ausgezeichneten Cantucchini von eurem Schulbauernmarkt.

Innovationspreis sei Dank

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Einen würdevollen Rahmen hat uns gestern die Frau Landesrätin Palfrader geboten! Für die Arbeit an unserem Blog wurde uns vom Land Tirol der Bildungs-Innovationspreis 2019 verliehen. Wir sind immer noch ganz aus dem Häuschen! Bedeutet dies nicht nur Wertschätzung für unseren Blog sondern auch eine Würdigung für unseren leidenschaftlichen Einsatz für das Gute, Positive und Einigende!

Liebe Menschen haben sich mit uns gefreut und uns hochleben lassen. Dank allen die uns auf diesem Weg begleiten und bestärken!

Hier einige Eindrücke von der Verleihung und den Feierlichkeiten am 08. April 2019 im Landhaus in Innsbruck:

 

 

 

 

 

 

 

… mit unserem Laudator Dr. Robert Jonischkeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(c) Birgitt Drewes

Unseren GernleserInnen möchten wir gerne die Laudatio zum Nachlesen anbieten:

Sehr geehrte Frau Landesrätin, sehr geehrte Ehren- und Festgäste,

ich habe heute also die große Ehre, die Laudatio für die beiden Preisträgerinnen Angelika Wagner und Angelika Neuner und ihren Blog „aufleben“ zu halten, einen Blog für Menschen in der Landwirtschaft, die auf ihre Lebensqualität achten und Impulse für ein gelingendes Leben am Hof suchen. Das ist mir insofern eine ganz besondere Freude, als ich durch dieses Projekt nicht nur eine persönliche Erkenntnis, sondern auch eine sehr wichtige Selbsterkenntnis erlangen konnte. Die Selbsterkenntnis besteht darin, dass ich schon ganz schön alt geworden bin. Das Wort „Block“ schreibe ich grundsätzlich noch mit „ck“. Beziehungsweise schreibe ich auf einem solchen. Mit einem Kugelschreiber. Und anscheinend haben die beiden Preisträgerinnen zu Recht vermutet, dass es in der Jury des Bildungsinnovationspreises auch solche digitalen Dinosaurier wie mich geben kann. Deshalb haben sie vorsichtshalber in ihrem Einreichformular definiert und beschrieben, worum es geht, wenn man den Blog mit einem weichen „g“ schreibt. Dabei handelt es sich um eine „tagebuchartig geführte, öffentlich zugängliche Webseite, die ständig um Themen und Kommentare ergänzt wird. Ein Blog ist lebendig und gewinnt durch die Einbringung von persönlichen Erfahrungen. Darüber hinaus ist auch ein Austausch der Leserschaft untereinander möglich und wünschenswert.“ So. Damit habe nicht nur ich etwas gelernt, sondern auch für heute meinen Bildungsauftrag erfüllt.

Jetzt macht allerdings der Blog allein noch nicht die Innovation. Schließlich ging der erste bereits am 13. Jänner 1990 online. Also genau betrachtet im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrtausends. Der Softwareentwickler Tim Berners-Lee verwendete ihn zum Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlern des europäischen Kernforschungszentrums bei Genf. Ich muss gestehen, dass ihn nie gelesen habe, aber ich bin mir sicher, dass der heute zu prämierende Blog wesentlich spannender und lustiger ist. In dem habe ich nämlich mit dem größten Vergnügen ausgiebig gestöbert. Und das, obwohl ich gar nicht zur primären Zielgruppe gehöre. Die besteht nämlich gar nicht aus in Innsbruck geborenen Kufsteiner Stadtpfarrern, sondern primär aus aktiven Bäuerinnen und Bauern und sekundär aus Multiplikatoren im ländlichen Raum, zukünftigen Hofübernehmern, Landjugend, landwirtschaftlichen Fachschulen und Menschen im psychosozialen Bereich, welche mit bäuerlicher Bevölkerung zu tun haben. Wenigstens tertiär kann ich mich selbst dann auch dieser langen Liste anschließen, schließlich stammt meine Familie mütterlicherseits von einem burgenländischen Erbhof ab.

Und auch Ihnen allen kann ich die Lektüre dieses Blogs nur wärmstens empfehlen, auch wenn der eine oder die andere nicht zur unmittelbaren Zielgruppe gehört. Wo sonst liest man die neuesten Nachrichten aus dem Bankenwesen und erfährt, auf welchen Spazierwegen noch das eine oder andere Bankl fehlt? Wo sonst kann man einen Block gewinnen (also jetzt wieder den mit „ck“), wenn man vier Musikanten an ihren bestrumpften Haxen erkennt? Wo sonst kann man etwas über den Bergbauern Josef lesen, der auf 1.800 Meter Seehöhe in guter Nachbarschaft mit dem Herrgott lebt? Wo sonst wird der Beweis geführt, dass ein Altersunterschied von 60 Jahren keine Rolle spielt, wenn es um die Herstellung von Seife geht? Das waren jetzt nur vier kleine Beispiele aus den Rubriken AufsLeben, Das gute Leben, Menschenbilder und Zusammenleben am Hof. Was in der Rubrik Liebesgeflüster steht, bitte ich euch aus Diskretionsgründen selber nachzulesen.

Eines ist aber allen Beiträgen gemeinsam. Sie bieten einen durchwegs positiven, lebensbejahenden und optimistischen Blick auf Arbeit und Leben im ländlichen Raum. Und das ist meine Erkenntnis, von der ich eingangs gesprochen habe: Dieser positive Zugang ist gerade in der heutigen Zeit so unendlich wichtig. Am Tag, an dem ich diese Laudatio verfasst habe, bestanden die Schlagzeilen der ORF-Nachrichtenseite aus einer Scheidung, einem Diebstahl, einem Suizid, zwei Morden, vier Unfalltoten, zwei Bürgerkriegen und den Ergebnissen der letzten Spiele der österreichischen Fußballnationalmannschaft. Der Fokus richtet sich auf die kleinen und großen Katastrophen in der Welt. Mit Negativschlagzeilen erhält man Aufmerksamkeit. Dabei geschieht so viel Gutes in der Welt, in Österreich, in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Man weiß es nur nicht, weil keiner darüber berichtet. Der Blog aufleben.tirol ist hier nicht nur innovativ, sondern hoffentlich auch beispielgebend. Das ganze Projekt lässt sich durch drei Charakteristika beschreibe: Es ist wertschätzend, es bietet Raum für Menschen und ihre Geschichten und es richtet den Fokus eben auf das Schöne und Gute. Und davon gibt es schließlich jede Menge.

Das allein war aber natürlich noch nicht ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury, den Bildungsinnovationspreis in der Kategorie 2 an dieses Projekt und damit an Angelika Wagner und Angelika Neuner zu vergeben. Denn tatsächlich geht es hier nicht nur um Wertschätzung und Anerkennung von Bäuerinnen und Bauern und allen Menschen, die im ländlichen Raum leben und arbeiten. Das Medium „Blog“ ist nicht nur ein geeignetes Forum für Wissen und Austausch, Diskussion und Vernetzung, es ermöglicht einen sehr niederschwelligen und daher für viele offenen Zugang zu Bildung und Beratung und bietet auch die Chance, Menschen in Bildungsprozesse einzubinden, die aufgrund der räumlichen Entfernung und zeitlichen Möglichkeiten nicht am Diskurs teilnehmen können. Besonders zu erwähnen ist dabei, dass der Blog auch das Angebot macht, sich anonym Unterstützung und Beratung zu holen. Das ist besonders wichtig in potentiellen Konfliktfällen, wie es sie bei Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Hofübergaben durchaus geben kann. Dass in solchen Fällen ein lösungsorientierter Ansatz im Mittelpunkt steht, der durch frische und frechere Betrachtungsweisen das Beharren auf festgefahrenen Standpunkten und das Verharren in der Problematik verhindert, finde ich dabei besonders erfreulich.

Kurt Tucholsky hat einmal gesagt: „Wer auf andere Menschen wirken will, der muss erst einmal in ihrer Sprache mit ihnen reden.“ Dass Angelika Wagner und Angelika Neuner das ganz ausgezeichnet beherrschen, haben sie in ihren zahlreichen Arbeitsfeldern bewiesen. So ist Frau Angelika Wagner Beraterin für Lebensqualität Bauernhof in der Landwirtschaftskammer Tirol und Absolventin des Bundesseminars für das land- und forstwirtschaftliche Bildungswesen, ihre Kollegin Angelika Neuner Spezialberaterin im ländlichen Raum, vor allem für bäuerlichen Tourismus. Ich darf die Preisträgerinnen um Entschuldigung bitten, dass ich hier nicht alle ihre Ausbildungen und Qualifikationen aufzähle, aber ich habe die strikte Weisung bekommen, dass die Laudatio nicht länger sein darf als eine durchschnittliche Predigt.

In diesem Sinn darf ich Angelika Wagner und Angelika Neuner sowie ihren Vorgesetzten, die sie in der Umsetzung unterstützt haben, zu  diesem Projekt, das die Bildungslandschaft (und ich sage jetzt noch einmal ganz betont „Landschaft“) in Tirol so innovativ und nachhaltig bereichert, ganz herzlich gratulieren. In diesem Sinn sage ich jetzt Amen und darf nun unsere Frau Landesrätin bitten, die Urkunde zu überreichen.