Posts by: Angelika Neuner

Entschuldigung – heute setz i aus

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Dreimal im Jahr lädt uns unsere Mutter zum gemeinsamen Gottesdienst und anschließendem Essen in unsere Heimatpfarre ein:  zum Geburtstag, zum Namenstag und zum Sterbetag unseres Papas. Wer von den Kindern und Enkelkindern Zeit hat ist dabei, auch weil wir uns gerne treffen.

Vermutlich ist die Situation wie in vielen Pfarren nicht ganz einfach: die Bänke schmal und eher weiter hinten bevölkert, das Singen ein bisschen dünn. Normalerweise bemüht sich eine Organistin um den Klang. Doch gestern fehlte sie.

Mit starker Stimme hat der Diakon angestimmt: Alles meinem Gott zu Ehren. Beim nächsten Lied das er anstimmt kommt ihm die Melodie des ersten Gesangs in die Quere. Er stimmt an, merkt, es funktioniert nicht, stimmt nochmals mit derselben Weise an. Gerät ins Stocken. Dann bricht er ab und sagt: „singen wir doch ein Halleluja, das können wir“.

Eine heitere Stimmung ist plötzlich in der Kirche.

Berührt hat mich dann aber nochmals eine spätere Szene: Der Diakon sagt, bei den Fürbitten antworten wir mit einem anderen Ruf. Alle machen brav mit – bei der dritten Antwort fällt der Diakon in die gewohnte Antwort zurück.

Er merkt es und sagt: „Entschuldigung, heute setz i aus!“ Die ganze Kirche lacht frohgestimmt.

Wie schnell doch kleine Unaufmerksamkeiten eine Wende zulassen. Wenn sich jemand aufrichtig entschuldigt, kann Nähe entstehen.  Ich würde für gestern fast behaupten, erst die Stolperer haben die Herzen geöffnet. Das meine zumindest weit.

Die Begegnung mit Menschen

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Am quirligen ORF Set in Alpbach nahm sich die Moderatorin („Guten Morgen Österreich“) Sabine Amhof Zeit um auf unsere Lieblingsfrage zu antworten: „was lässt die Moderatorin Sabine persönlich aufleben?

Wir haben eine schöne Antwort bekommen.

Danke Sabine, wir wünschen dir noch viele interessante Begegnungen mit den Menschen in unserem Land.

 

Singendes Urlaubsaufleben

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In meinem heurigen Urlaub, den ich immer wieder gerne bei bäuerlichen Vermieter*innen verbringe- (und wie gut ich mich da erholen kann!)- durfte ich heuer sehr spannende und überraschende Begegnungen erleben.

Und der Abschluss vom Urlaub war nochmals ein Geschenk. Wir waren beim Almsingen im Waldviertel, bei herrlichem Wetter, Saumeisenburger, weiße Spritzer in der Gemeinde St. Oswald. Ich war erstaunt, wieviel Menschen hier mit großer Leidenschaft unter fachkundiger Anleitung gemeinsam singen und jodeln.

Ganz versunken im Singen und gar nicht im Ehrengästemodus-so, als ob es auf der Welt denn jetzt gar nichts mehr Wichtigeres gäbe- entdeckte ich Georg Strasser (Präsident des österr. Bauernbundes).

Unkompliziert (also wir müssen noch technisch besser werden und mit Mikrofon arbeiten- das hat er auch gleich gesehen) ließ er sich auf die Frage von AUFLEBEN ein.

So was lässt uns und hoffentlich auch euch aufleben.

 

 

 

Wir im ORF – Frühstücksfernsehen

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Große Freude! Wir durften über unseren Blog erzählen.

Der Einladung des ORF sind wir natürlich gerne gefolgt und haben den ORF Tourbus in Alpbach besucht. Kurz & knackig konnten wir Wesentliches über unsere Arbeit am Blog erzählen.

Bis zum 2. September sind die Gespräche nachzusehen, hier der Link dazu:

–> https://tvthek.orf.at/profile/Guten-Morgen-Oesterreich-0630/13887643/Guten-Morgen-Oesterreich-0630/14024046/Talk-mit-Bloggerinnen/14548722

–> https://tvthek.orf.at/profile/Guten-Morgen-Oesterreich-0830/13887645/Guten-Morgen-Oesterreich-0830/14024157/Talk-mit-Bloggerinnen/14549195

Danke unseren LeserInnen/ZuhörerInnen für die vielen lieben Rückmeldungen zu unserem Auftritt, wir haben uns sehr darüber gefreut!

Eure A+ A

Wir im Gespräch mit Sabine Amhof

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

aufsleben: die wichtigsten 3 Dinge

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Wenn der Fachbereich Bildung auf Abteilungsexkursion geht, dann können wir uns sicher sein, dass es uns gelingt, interessanten Menschen zu begegnen. Oberhalb von Sölden haben wir die Bergbäuerin Ingrid nach ihrem persönlichen Aufleben befragt und spontan hat sie geantwortet:

Bei den Russen

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Neulich war ich in Russland. Weder spreche ich die Sprache, noch kann ich die Buchstaben entziffern.

Reisen bildet, reisen macht schlau, sagt man. Mir führte diese Reise meine eigenen Unzulänglichkeiten vor Augen. Denn der Austausch und das Gespräch mit den einheimischen Menschen war für mich so nicht möglich (Englisch wird kaum gesprochen – „die Sprache des Erzfeindes“).

Und dann, die Damen im Bus. Sie gehörten genauso wenig in diese Stadt wie ich. Dank ihrer großen wachen Augen und offenen Gesichter bahnte sich dennoch bald ein „Gespräch“ an. Ein Lächeln da, ein aufmunterndes Nicken dort. Ich tauschte meine Mannerschnitten gegen ihr Obst. Waren sie am Weg zum Markt?

Hab gut verstanden, wie es sein muss keine Wörter parat zu haben, um sich verständlich auszudrücken. Sprache macht uns lebendig und mitteilsam. Nutzen wir dieses praktische Werkzeug und „bleiben wir im Gespräch“!

Endlich eine Matrioska

Wählt: Wenn ich an gestern denke, dann denke ich an Schönes…

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Das schreibt meine Kollegin in aller Früh. Es inspiriert mich zum Liebesflüstern.

Was für ein strahlender Tag. Der Frühling ist die Zeit, die das Sprießen und Wachsen in besonders ausdrücklicher Form zeigt.

Also wirklich! In unserer Kolumne Liebesgeflüster ist es entsetzlich leer. Wie kann das nur geschehen! Wir geloben Entwicklung- zu unserer Erklärung, oder Rechtfertigung: manches Mal mögen wir halt auch flüstern …, so dass es nicht alle hören!

UND gestern haben wir beide einen besonders vollen Tag in einem verzaubernden Konzert ausklingen lassen:

Donnerstag ist ja Knödeltag: wir waren live dabei, als die Gruppe „Knödel“ ihre neue CD STILL im Riesen in Wattens präsentierte. Ein großes Glück bei dieser Musik dabei zu sein. Wie fein sie aufeinander hören, mit welcher Passion sie miteinander kommunizieren. Wir konnten uns nicht entscheiden, welches Instrument wir denn jetzt noch lernen könnten. Das Schlagwerk schließe ich für mich aus. So viel Selbstwahrnehmung muss sein.

Und nach so einem Konzert wird uns bewusst:

Wir haben öfter die Wahl, uns an dem zu laben, was uns stärkt. Ich kann unendlich oft- und das meine ich so-meinen Blick liebevoll, lenken. Es braucht aber viele kleine, bewusste Entscheidungen am Tag. Klar! Die Tage sind dicht, fordern uns alle. Aber an ein paar Rückblicken für den gestrigen Tag kann ich es zeigen:

Wenn die Bäuerin trotz einer sehr herausfordernden Lebenssituation, dazu in der Lage ist, in der Beratung zu formulieren, wie sie sich über ihre eigene Entwicklung freut.

Wenn es einem eher wortkargen Bauern im Gespräch gelingt, nach langem Suchen nach Worten zu formulieren, er wolle auch etwas von der Pension haben (gemeint hat er nicht das Geld)!

Wenn mir meine Kollegin in der Kammer das Büro plus Kaffee herrichtet.

Wenn mich die Kollegen immer wieder so zum Lachen bringen, dass ich energiegestärkt weiterarbeiten kann.

Und ihr könnt mir glauben: es erwärmt mein Herz und fühlt sich wie Liebesgeflüster an.

Wir bei den Knödel…

Woran merkt ihr, dass eine Hofübergabe gelungen ist?

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Ist es die Unterschrift, die der Vater, die Mutter, die Hofübernehmer gesetzt haben?
Ist es dann, wenn der Nachbarbauer sagt: Du hast Glück, bei dir bleibt alles wie es ist!
Oder wenn alle weichenden Kinder unterschrieben haben?
Oder wenn es doch noch gelungen ist, die Jungunternehmerförderung abzuholen?
Können wir von der optimalen Hofübergabe reden, wenn der Übergeber gerade 60 geworden ist, Pension bekommt und deshalb übergibt?

Beim Hofübergabeseminar, das in allen Regionen Tirols durchgeführt wird, machen sich die Referenten und Referentinnen mit ihren SeminarteilnehmerInnen intensiv darüber Gedanken.

Das Ziel ist allen klar und schon so eine alte Weisheit:

Leben und leben lassen.

Dazu wird in den aktuellen Hofübergabeseminaren intensiv an verschiedenen sehr wichtigen Themen gearbeitet.

Die aktuellen Angebote sind den Landwirtschaftlichen Blättern, der Tiroler Bauernzeitung und der LFI Homepage zu entnehmen: www.lfi.at

Die rechtliche und die wirtschaftliche Situation muss geklärt sein, der Zeitpunkt gut mit den möglichen Pensionsantritten der Übergebenden und den Förderungen zusammenpassen.

Zusätzlich kann es nur dann gelingen, wenn die zwischenmenschliche Komponente offen miteinander ausdiskutiert wird.

Wie stellen wir uns das Zusammenleben und Zusammenarbeiten vor?

Können wir als Übergebende akzeptieren, dass nun die Übernehmenden den Ton und die Schrittart angeben?
Wenn wir nun die „Chefs“ sind: wie gehen wir mit den „Seniorchefs“ um?
Wenn ich auf den Hof als Partner oder Partnerin hinziehe, wie erkenne ich die Gepflogenheiten des Hofes und wo grenze ich mich ab?

Im letzten Seminar in Kirchbichl haben sich die Anwesenden Gedanken gemacht, worauf es ankommt und haben diskutiert und Werte festgelegt (erkennbar am Bild!)

Diskutiert mit uns mit! Wir freuen uns!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Muße ist analog

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Ich erkenne: die Muße ist analog!

Ich mag es schon, das Smartphone. Diesen kleinen Personal-Computer in der Handtasche: den allseits bereiten Fotoapparat, all die Landkarten immer parat (das Navigieren zu den abseits gelegenen Bauernhöfen erleichtert google.maps schon sehr). Das Radiohören, usw., es gibt herrlich viele Dinge für das man das Smartphone loben könnte!

Aber ich erkenne auch, dass das smarte Phone uns den „Frieden geraubt“ hat… ein bisschen Tagträumen, sinnlos herumsitzen, entspanntes Warten an der Bushaltestelle… all das gibt´s nicht mehr, denn gezückt wird das Handy um darauf herumzuwischen, zu tippen oder hineinzustarren.

„Die Muße: das ist die zwecklose Zeit im besten Sinn, jene Zeit, die Neues gebären kann, in der man vielleicht auch mal sein Leben infrage stellt oder entscheidet, zu Neuem aufzubrechen“, beschreibt ein Ö1 Redakteur so treffend dieses rare Gut.

Dieses kleine schwarze Ding hält uns ganz schön auf Trab, vor allem aber hält es uns fern der Muße! Ich behaupte frech, ohne Handy sind die Sinne geschärfter.

Neulich hat eine Bäuerin treffend formuliert: „Früher hat man vor dem Essen gebetet, jetzt macht man ein Foto!“ Wie sehr doch das Handy bereits zu unserem Alltag dazugehört.

Die Natur ist analog. Und genau darin liegt ihre große Kraft. Wir wollen mit der Welt in echter Verbindung stehen. Forscher sprechen von „Resonanzverfahrungen“. Dieses Gefühl kann mir zu einem bestimmten Grad die Natur vermitteln oder eben ein „lebendiges“ Gegenüber.

Für die kommenden Frühlingstage nehme ich mir vor, ein bisschen meine Mußen zu pflegen. Hoffentlich gelingt´s!

Die Rotholzerinnen: Claudia, Sonja, Sophia und die anderen

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Freitagnachmittag vor den Osterferien:

Ich bin eingeladen, den dritten Jahrgängen der FSLBHM (Fachschule für ländliches Betriebs-und Haushaltsmanagement) Rotholz Lebensqualität Bauernhof vorzustellen.

Jeweils eine Unterrichtsstunde stand zur Verfügung. Freundlich wurde ich darauf vorbereitet, dass die Mädchen toll seien, es aber vielleicht unruhig sein könnten: die Anstrengungen der letzten Wochen- die Schule feierte ihr 140 Jahr Jubiläum- sowie die nahenden Ferien könnten dazu führen. Und bitte die Stunde ganz pünktlich beenden- also die Damen nicht zu früh entlassen.

Dann war ich dort und ich war beeindruckt von ihrer Wachheit und der vollen Konzentration bis zum Schluss!

Ich darf euch hier vorstellen, was sie mit dem Wort aufleben verbinden: „Freude am Leben haben und teilen, nicht alles so ernst nehmen, viel lachen, Tätigkeiten verrichten, mit jemandem, den man gern mag; jeden Tag schätzen, Ideen umsetzen können, dankbar sein, Leidenschaften ausleben, in die Natur gehen und aufs Vieh schauen.“

Danke ihr wirklich tollen, junge Frauen: auch für die ausgezeichneten Cantucchini von eurem Schulbauernmarkt.