Posts by: Angelika Neuner

Acht Haxen, vier Musiker und viel Freude

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Wieder einmal im Zug, dieses Mal nach Wien, war es unvermeidlich einer Unterhaltung nicht zu lauschen. Und spannend war´s! Zwei Herren beim Älterwerden (also so zwischen 50 und 60), unterwegs vom Tiroler Unterland unterhielten sich mit einer jungen Frau, die ab Salzburg die Regie für das Gespräch führte! Sie erzählte von ihrem Studium als Volksmusikantin, von ihren Auftritten, lud die Herren zu einem Konzert ein und widersprach ihnen freundlich und sehr geschickt, ob des traurigen Verfalls von Live-Musik in Lokalen. Sie erlebe es ganz anders und spiele mit ihren Kollegen und Kolleginnen viel in Lokalen. Die Stimmung sei gut und die Konzerte gut besucht.

Und weil mein Anreiseabend zur Sitzung noch Kapazität hatte, überzeugte ich mich gleich am selbigen Abend. Mitten in Wien, in einem sehr hippen Lokal Volksmusik vom Feinsten. Jeden ersten Dienstag im Monat. Die junge Volksmusikantin spielte mit ihrer Gruppe voller Leidenschaft: nachzuhören und sehen: www.Wuedaramusi.at

Kürzlich konnte ich selbst in ganz kleinem privaten Rahmen das Glück von Hausmusik genießen. Fein, klein, improvisiert und so viel Freude verbreitend.

Sollte jemand zufällig die oberen Haxen erkennen: bei einem Mail an lebensqualitaet@lk-tirol.at gibt es für die richtige Antwort einen Notizblock von Lebensqualität Bauernhof zu gewinnen.

Helga Brunschmid: Ois is bei der Ruah

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Mit unserer Vizepräsidentin Helga Brunschmid verhält es sich so: sie hat eine genauen Blick, bringt Dinge auf den Punkt und nimmt das Leben in die Hand, auch und gerade dann, wenn es nicht leicht ist!

Beim Bundesbäuerinnentag in Salzburg hat sie uns erzählt, was für sie aufleben bedeutet.

Bäuerinnen: Auf zum Stammtisch!

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Wer aufmerksam das Bildungsprogramm des LFI studiert weiß, dass wir bei Lebensqualität Bauernhof Tirol Stammtische für Bäuerinnen anbieten.

Bei den Unternehmerinnenstammtischen treffen sich Bäuerinnen, die sich und ihre Rolle am Betrieb weiterentwickeln wollen.
Auf der LFI Homepage sind gerade aktuelle Angebote zu finden: www.lfi.at

Neulich konnte ich erfrischende Bäuerinnen aus Oberösterreich kennenlernen, die eine Stammtischkultur entwickelt haben, die ihresgleichen sucht.

Ausgehend von einem gemeinsamen Arbeitsauftrag, den die Bäuerinnen vor 15 Jahren bewerkstelligten, treffen sich die Frauen seit dieser Zeit regelmäßig.

Und zwar im Gasthaus. Sie lachen miteinander, tauschen sich aus und sind sich Stütze in schwierigen Zeiten: damals als junge Bäuerinnen am Hof mit allen entsprechenden Anforderungen- inzwischen als Frauen, die sich rund um den Wechsel bewegen und teilweise noch fest eingespannt sind.

Eingespannt sind die Frauen auch deshalb, weil sie ihren Kindern und Schwiegerkindern bei der Betreuung der Kinder Unterstützung bieten. Sie erzählen davon, dass sie es den jungen Frauen gönnen, wenn sie in ihren erlernten Berufen noch tätig sein können.

Doch die gemeinsame Zeit gönnen sie sich, eine Form von sehr gesunder Selbstfürsorge.

Kommende Woche machen sie ihren Ausflug- sie fliegen nach Hamburg, freuen sich unbändig.

Auch Annamaria, die eigentlich unter Platzängsten leidet. Die befreundeten Bäuerinnen werden auf sie schauen: „Wir werden dir deinen Sitzplatz so dekorieren, dass du dich wohl fühlst!“

Sie hat ein bisschen weniger Angst und wird sich im nachhinein bestimmt über ihren Mut freuen.

Der Stammtisch in seinen vielfältigen Formen kann was …naja… nicht immer! Aber er erfüllt einen sehr wichtigen Zweck.

Kann uns jemand von einer ähnlich gelungenen Form erzählen?

Nur noch kurz die Welt retten…

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Ich bin oft beeindruckt, wie es junge Frauen am Hof schaffen, die vielen (neuen) Rollen unter einen Hut zu bringen. Das kann ganz anständig an einem zerren!

Heute möchten wir zum diesem Thema eine junge Bäuerin und Vermieterin zu Wort kommen lassen.
Zwischen „Kellerumbau, krank sein und dem Haus voller Gäste“ hat uns Bettina aus Neustift ihre Gedanken zukommen lassen:

Das Lied von Tim Bendzko („Nur noch kurz die Welt retten“) hat mich so zum Nachdenken gebracht. Und ich habe mir die große Frage gestellt: Wie soll denn ich als Mutter, Vermieterin und Bäuerin die Welt retten?

Muss nur noch kurz die Welt, retten
Danach flieg‘ ich zu dir.
Noch 148 Mails, checken
Wer weiß was mir dann noch passiert denn es passiert so viel
Muss nur noch kurz die Welt, retten
Und gleich danach bin ich wieder bei dir.

(Zum Reinhören: https://www.youtube.com/watch?v=4BAKb2p450Q)

Viele Ableitungen vom Lied entdecke ich in meinem Leben wieder. 148 Mails checken und alle an einem Tag, neben all den anderen Arbeiten rund um Familie, Haus und Hof… das ist eine Aufgabe, die ich manchmal nicht so einfach zu meistern weiß!

Vor drei Jahren haben wir die Totalsanierung unseres Bauernhofes abgeschlossen und seither vermieten wir Zimmer mit Frühstück und eine Ferienwohnung an Urlaubsgäste. Mein Mann, Franz, hat einen volle Beschäftigung als Elektriker und die Landwirtschaft führen wir im Nebenerwerb. Seither haben sich in meinem Leben viele Dinge geändert. Neue Strukturen, neue Kontakte, neue Gegebenheiten rund um mein „Ich“ stellen mich oft auf die Probe. Wie weit kann ich gehen? Wo sind meine Grenzen?

Viel Kritik wurde von außen an meinen Mann und mich herangetragen, aber auch aus den eigenen Reihen spürten wir den Gegenwind. Schaffen wir es? Oder nicht?

Unser Erfolgsrezept ist die Ehrlichkeit. Unser Betrieb spiegelt uns wider – von der Vermietung über die Landwirtschaft bis hin zur Gästezimmereinrichtung. Die Außenbereiche und die erlebbare Landwirtschaft sollen auch für die Gäste so echt sein, wie wir es uns selbst erwarten würden. Im Stall Schafe zu halten, wenn wir Schafe nicht mögen ist nicht authentisch. Billigwurst am Frühstücksbuffet zu haben, die wir selbst nicht essen würden, ist für uns ein absolutes No-Go.

Natürlich bekommen wir noch oft Kritik, aber diese Kritik sehen wir als Chance zu lernen. Wir haben keine Angst, die Wahrheit zu sagen und vor allem die Wahrheit zu zeigen. Unsere Kühe halten wir in Anbindehaltung, na und? Kommt doch vorbei und überzeugt euch, dass es ihnen gut geht! Wir geben euch gerne einen Einblick in unsere Arbeit, in unser Leben und zeigen euch auch unsere Stärken.

Eine Stärke von mir ist das bäuerliche Frühstücksbuffet. Dank meiner Erwerbsarbeit mit den bäuerlichen Direktvermarktungsbetrieben, konnte ich wertvolle Erfahrungen im Lebensmittelbereich sammeln und bin dadurch auch sehr heikel geworden. Heikel in Bezug auf die Qualität. Besonders in diesem sensiblen Bereich darf die Ehrlichkeit nicht fehlen. Wir Bauern und Bäuerinnen produzieren in Tirol so hervorragende Lebensmitteln und die sollten wir ohne Genier herzeigen.

PS: Bei meinem Frühstücksbuffet gibt es fast ausschließlich Tiroler und österreichische Lebensmittel und einiges sogar von unserem Hof. Orangensaft brauchen wir hier nicht. Wir haben so eine schöne Auswahl an Lebensmitteln in Tirol, dass wir unser Frühstücksbuffet sehr vielfältig und qualitativ hochwertig befüllen können. Ganz ohne Tomaten oder Orangensaft aus Spanien!

Nicht von heute auf morgen habe ich mein Buffet umgestellt, es ist gewachsen. Und es ist gelungen. Darauf bin ich stolz und das ist meine Art, die Welt in kleinen Schritten zu retten!

Mutig in die neuen Zeiten

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„Ich wäre gern mutiger“, hörte ich kürzlich eine liebe Person sagen, mehr zu sich selbst, als zu mir. Ja, mutiger wären wir alle gern. Couragierter – mutig mit Herz quasi.

Kann man Mut üben? Vielleicht verhält es sich ja, wie mit einem Muskel, den man trainieren kann? Bei der kath. Ordensfrau und Autorin Melanie Wolfers habe ich „Anstiftungen zum Mut“ gefunden. Hier ein Auszug daraus:

  • Nur wer regelmäßig innehält, findet Halt in sich selbst und kann ein couragiertes Leben führen. Innehalten etwa, indem ich den zurückliegenden Tag nachklingen lasse (Anmerkung: oder in die Augen einer Kuh schauen).
  • Sich wie Steve Jobs täglich fragen: „Wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre, würde ich das tun wollen, was ich heute tue?“
  • Die Fähigkeit pflegen, tief zu empfinden, dass ich dieses oder jenes wirklich gut gemacht habe.
  • Eine Kultur des GENUG pflegen. Denn die eigenen Grenzen sind nicht nur dafür da, dass ich sie überschreite, sondern sie können auch eine Umfriedung sein: ein Raum, innerhalb dessen ich in Frieden leben kann.
  • Selbstmitgefühl kultivieren, wenn mir etwas nicht so gelingt, wie ich es gern hätte (und so dem Perfektionismus die Stirn bieten).
  • Muße, Spiel und Beziehungen Das heißt auch, den Mut haben, nicht so viel zu arbeiten (Anmerkung: gefällt mir besonders gut!)
  • Für mehr und größeres leben als für das eigene Ich. Ganz konkret: jeden Tag etwas für andere tun.
  • Mich im Vertrauen üben – im Vertrauen ins Leben und in dessen guten Grund: in Gott

Melanie Wolfers ist momentan in Tirol. Sie spricht HEUTE (28. Jänner) in Schwaz und MORGEN (29. Jänner) in Landeck über ihr neuestes Buch: Trau dich, es ist dein Leben. Die Kunst, mutig zu sein

Mehr Infos dazu:

https://melaniewolfers.de/veranstaltungen/

Neue Weihnacht. Neues Jahr.

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Eine Welt im Wandel. Ein Herz, das strebt nach Liebe, Freude und Glück.

Mögen wir es nicht nur finden, sondern auch schätzen.
Mögen wir nicht nur geben, sondern auch annehmen.
Mögen wir uns nicht nur freuen, sondern auch mitfühlen.
Mögen wir nicht nur lieben, sondern auch loslassen.
Mögen wir nicht nur hoffen, sondern auch aufbrechen…

… in eine Zeit, die dem guten Miteinander gehört, dem Werden und Wachsen
und in ein neues Jahr, das uns auch aufleben lässt!

Unseren Leserinnen und Lesern ein freudvolles Weihnachten und ein gesundes und zufriedenes Neues Jahr im Haus, Hof und Stall.

Sprung in der Schüssel

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Jeder Mensch hat seine Fehler. Leider ist in unserer Welt in vielen Bereichen Perfektionismus gefordert. Die folgende Kurzgeschichte zeigt uns einen Weg mit Fehlern umzugehen:

Der Sprung in der Schüssel

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei grosse Schüsseln hatte, die von den Enden der Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug. Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der langen Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau, war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb gefüllt. Zwei Jahre lang geschah dies täglich: Die alte Frau brachte immer nur eine und eine halbe Schüssel Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.
Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: „Ich schäme mich so, wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg bis zu deinem Haus immer Wasser läuft.“
Die alte Frau lächelte und sprach: „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht?“- „Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun giesst du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen.“ „Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“
(Autor: unbekannt)

Glaube an die eigene Kraft

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Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, dann ist es der Glaube an die eigene Kraft.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Heute erzähle ich euch von Beraterinnen und Beratern der Tiroler Landwirtschaftskammer, die sich unlängst zu einer Fortbildung in Innsbruck trafen. Aus beinahe allen Bezirken sind sie angereist. Anlass war die jährlich anstehende Schulung im Rahmen des Qualitätsmanagements.

Lebensqualität Bauernhof hat in Zusammenarbeit mit dem LFI Österreich und anderen Bildungsorganisationen aus Deutschland, Belgien und Frankreich in einer Arbeitsgruppe zur Stärkung der bäuerlichen Bevölkerung gearbeitet. Ausgangslage ist, dass es in Europa prozentuell mehr Suizide unter den Bauern als in der restlichen Bevölkerung gibt. Dem will man entgegenwirken und hat als ein Thema das Seminar  Ressourcenorientierung in der Beratung entwickelt.

Einen Tag arbeiteten die Tiroler Fachkräfte konzentriert, um sich für ihre Arbeit mit Bäuerinnen und Bauern zu stärken.

Was ist Ressourcenorientierung?

  • Jeder Mensch hat selbst (oder gemeinsam mit seiner persönlichen Umwelt) die Ressourcen zu Verfügung oder kann sie entwickeln,
  • um zur Bewältigung alltäglicher Aufgaben sowie besonderer Herausforderungen (Lebensanforderungen) befähigt zu sein.

Also jede, jeder von uns hat die Möglichkeit in sich auf etwas zurückgreifen zu können, das uns für das Leben dienlich ist.

Wenn das stimmen würde, dann hätte Pierre Stutz recht, der sagt:

Das Wesentliche ist schon da.

Das klingt doch vielversprechend! Was allerdings passieren kann ist, dass sich Eigenschaften oder innere „Quellen“ verstecken, hinter einem anstrengenden Alltag oder belastenden Krisen. Und manchmal sind sie noch nicht alle hilfreichen Talente entdeckt oder zum Tragen kommen.

Dabei können Beraterinnen und Berater unterstützen.

Drei Grundsätze der Ressourcenorientierung wurden geortet und an ihnen gearbeitet:

  • Kommunikation
  • Aufmerksamkeitsfokussierung
  • Individualität

Knapp zusammengefasst kann das Prinzip so beschrieben werden:

In der Art wie Beratungskräfte (und eh alle Menschen untereinander) miteinander reden, was sie hervorheben, fragen und  betonen ergibt die Atmosphäre des Handelns. Bleibt man in der Problemtrance, dann kann leicht geschehen, dass man auf der Stelle tritt.

Ressourcenorientierung bedeutet NICHT, das Problem, die Aufgabe übersehen, aber die Lösung mit Kraft und einer nach-vorne-bringenden Handlungsweise zu begünstigen.

Und am Ende war klar: auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von dieser Herangehensweise. Sie wollen unbedingt weiter arbeiten, haben den Austausch untereinander geschätzt und wünschen sich das für alle anderen in der Landwirtschaftskammer  auch.

Ein zweites Ziel ist auch, diese Art des Fragens und Arbeitens für unsere Kundinnen und Kunden nutzbar zu machen.

WIR BLEIBEN DRAN!

PS:
Auf die Frage, welche Ressourcen helfen den Beraterinnen und Beratern,
um ihre Kunden bestmöglich zu unterstützen, antwortete die lebendige
Gruppe so:

Zuhören, Überblick bewahren, geduldig sein, Offenheit, eine angemessene Sprache wählen, Zeit haben.

Einatmen – aufleben – ausatmen

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Beim Thema „Ein- und Aufleben“ da führt kein Weg an Angelika Wagner vorbei. So holten sich die bäuerlichen VermieterInnen Tirols für ihre jährliche Versammlung Angelika als Festrednerin auf die Bühne.

In ihren Ausführungen nahm sie augenzwinkernd den Werbeslogan von Urlaub am Bauernhof kritisch unter die Lupe. Denn die vielbeworbene„Auszeit vom hektischen Alltag“, würden wohl VermieterInnen gerne selbst öfters in Anspruch nehmen.

Wagner regt an, Denk- und Handlungspausen einzulegen, um dann wieder motivierte Gastgeber sein zu können. Denn eine Auszeit ist nichts weiter als eine „zeitweise Reizunterbrechung“. Und das kann vieles sein. Besonders die kleinen „Mini-Auszeiten“ sind schnell einsetzbar: zB für 20 Sekunden die Augen schließen und zur Ruhe kommen. Oder eine herzliche Umarmung! Die Kraft einer Umarmung ist nicht zu unterschätzen, sie senkt nachweislich den Cortisol-Spiegel und bringt uns in die Entspannung.

Auch dem Staunen sollte mehr Platz eingeräumt werden: das Staunen als Entdeckerfreude. Es tut doch so gut, über sich staunen zu dürfen. Dazu eignet sich auch das „miteinander Spielen“. Im Spiel lernen wir das Verlieren, eine Kultur des Scheiterns. Menschen die spielen, sind kreativer, produktiver und kommunikativer. Sie üben, auch einmal nicht zu siegen und haben weniger Angst zu versagen.

Das Spiel kann vielseitig sein: auch ein Instrument zu spielen, zu singen, zu tanzen gehören zu einer Form des Spielens.

Dazu Wagner: „Und ein Hof hat auch immer eine Form von Zusammenspiel. Wenn es möglich wird, dass alle mitspielen, alle ihre Spielzüge machen dürfen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es allen im Team und den einzelnen besser geht.“

Besonders in konfliktbelastenden Situationen empfiehlt Wagner das Gespräch. Ein Gespräch mit jemanden, von dem ich weiß, dass er mir wohlgesonnen ist und die Gabe hat, mir die richtigen Fragen zu stellen.

Und dann darf man ruhig auf sich und seine Erfolge stolz sein. Denn auch das ist eine Form der Selbstfürsorge. „Nichts ist immer Friede, Freude, Eierkuchen! Aber wenn er da ist, der Eierkuchen, dann will er genossen werden“, so Wagner.

 

Eine kurze Auszeit: stark und fein

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Mein letzter Samstagmorgen schaute so aus: Die Stunde im Auto bis Ebbs am verschlafenen Tagesbeginn war schon entspannt. Das Bild der SeminarteilnehmerInnen beim Frühstück im Sattlerwirt hat das aber dann noch übertrumpft. Die Bäuerinnen und Bauern waren schon angeregt in Gespräche vertieft. Sie wirkten bereits sehr vertraut untereinander, das obwohl sich die meisten bisher nicht gekannt haben und erst seit dem letzten Morgen zusammen waren. Einer meinte, die Tatsache, dass hier jeder mit seiner Lebensgeschichte, seinen Sorgen und Anliegen da ist, erleichtert bereits den Blick auf die eigenen Themen. Obwohl gestern einige noch wellnessen wollten, konnte sich keiner von den spannenden Gesprächen trennen.

Dann geht es in den wunderschönen Seminarraum. Barbara Kathrein, die Seminarleiterin erforscht mit der Gruppe, wie alle in ihrer jeweiligen Situation zu einer Entwicklung ihrer Lebensqualität kommen können. Themen wie Prioritäten setzen, an der Statuswippe arbeiten, die inneren Antreiber erforschen um letztlich zu einer erfreulichen Selbstwirksamkeit zu kommen… beschäftigte die Frauen und Männer sehr.

Zusätzlich konnte man sich zu Einzelcoachings anmelden, um noch intensiver an seinen Entwicklungsmöglichkeiten zu arbeiten. So zufrieden wirkten die Auszeitler. Wir wünschen uns, dass es gelingt, daheim das Gute umzusetzen und mit sich geduldig zu sein. Und nächstes Jahr wollen sie wiederkommen und noch einige mehr mitbringen.