Posts by: Angelika Wagner

Dem Gast (höflich) Grenzen setzen

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Was für ein lebendiger Austausch unter den bäuerlichen Vermieter*innen im Tiroler Unterland.

Urlaub am Bauernhof Tirol und Lebensqualität Bauernhof Tirol haben sich wieder für ein gemeinsames Projekt zusammengeschlossen – eine Bildungsveranstaltung wurde daraus – eine für die Vermieter*innen.

Das Thema: dem Gast höflich Grenzen setzen. Und gleich der Titel wurde am Beginn hinterfragt: Warum höflich? Genügt es ist nicht einfach Grenzen zu setzen?

Oja! Wie recht sie hatten. Bald wurde klar, dass es darum geht, klar zu sein. Die Teilnehmer*innen tauschten sich in Gruppen aus und konnten sich gegenseitig erzählen, wie sie mit verschiedenen Bereichen umgehen.

Haltung zum Abgrenzen

Ausprobiert wurde auch das körperliche Abgrenzen. Der Körper ist ein wichtiger Partner, der beim Abgrenzen wunderbar helfen kann. Eine aufrechte Haltung, fester Blickkontakt und auf beiden Beinen stehen unterstreicht das, was ich mit Worten sagen will (gilt übrigens nicht nur für den Umgang mit Gästen).

Guten Start in den Urlaub

Für den Einstieg in den Urlaub ist es besonders wichtig, sich Zeit zu nehmen und die Gäste mit einem Rundgang am Hof und in der Urlaubsunterkunft zu zeigen, worauf in diesem Betrieb wert gelegt wird. Darstellungen mit Bildern und Symbolen helfen beim Erinnern. Das gilt im Übrigen auch für Stammgäste. Besonders dann ist es notwendig in Rundgängen auf Neues und den Gastgebern Wichtiges aufmerksam zu machen.

Hausordnung

Wichtig für ein gutes Miteinander zwischen Gästen und Gastgebern ist eine Hausordnung, die auch besprochen wird. Grenzen sind auch eine Hilfe, dass ein gutes Miteinander gelingt. Sowohl zufriedene Urlauber und als auch Vermieter*innen sind das Zentrum für den Erfolg: auch den Persönlichen.

Weitere Angebote

Die Veranstaltung hat bisher im Unterland stattgefunden.

Über die LFI Homepage kann man sich gerne für die weiteren Termine anmelden. Wir freuen uns auf einen lebendigen Halbtag mit euch.

Aktueller Kurs in Imst (29. Jänner), Infos & Anmeldung:

https://tirol.lfi.at/lqb-resilienztraining

plenty twenties

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Wir sind wieder da und freuen uns auf ein Jahr, in dem wir uns wieder mit viel Freude auf Erlebnisse einlassen und euch dazu einladen, es mit uns, mit anderen Menschen zu tun.

Halten und stärken, Leichtigkeit und Fröhlichkeit, Zuversicht und zarte Behutsamkeit untereinander- das wünschen wir euch!

Und natürlich Gelassenheit und AUS-Gelassenheit.

Im Bischof Stecher-Kalender fanden wir einen Text, der euch begleiten soll:

Jeder Ort ist heiliger Boden,
jeder Ort kann Stätte der Begegnung werden,
der Begegnung mit göttlicher Gegenwart.

Sobald wir die Schuhe des Daran-gewöhnt-Seins ausziehen
und zum Leben erwachen, erkennen wir:

Wenn nicht hier, wo sonst?
Wann, wenn nicht jetzt?
Jetzt, hier oder nie und nirgends
stehen wir vor der letzten Wirklichkeit.

Ein guter Anfang braucht… Ressourcenorientierung Teil 3

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Heute stellen wir euch aus unserer Broschüre „Wie nutze ich meine Ressourcen? Ein Leitfaden“ den dritten Teil vor.

Ihr könnt euch vielleicht erinnern (und sonst kann man ja in unserem Blog wunderbar schmökern und die zwei vorhergehenden Beiträge finden):

Es hilft uns im Leben, sich auf das zu besinnen, was wir können und auf die Selbstwirksamkeit zu vertrauen. Selbstwirksamkeit bedeutet, dass ich davon überzeugt bin (natürlich ist das nicht immer gleich!), dass ich eine herausfordernde Situation bewältigen kann.

Wenn uns das nicht so leicht gelingt, dann hilft es, unsere Resilienz zu fördern. Resilienz, man könnte es so beschreiben, ist eine kräftige Seelenhaut, die uns in stürmischen Zeiten gut schützt. Sehr angenehm ist es, wenn einem diese Fähigkeit angeboren ist. Aber sie kann eben auch gelernt werden.

Es geht um fleißiges Üben und Ausprobieren – so wie es auch nicht ganz leicht ist, ein Instrument zu lernen. Und schon gar nicht als Erwachsene. Die gute Nachricht: wir können es. Besonders gut hilft es, wenn ich mit anderen Menschen lerne und/ oder aufschreibe was ich denke.

Also viel Freude am Üben! Hier haben wir drei Übungen zur Verfügung gestellt.

Die gesamte Broschüre könnt ihr gerne bei Lebensqualität Bauernhof bestellen: 059292/1180.

Weitere Artikel aus dieser Reihe:

Teil 1:
Was haben französische, belgische, deutsche und österreichische LandwirtInnen gemeinsam

Teil 2:
Wenn es inwendig enger wird

Teil 4:
Wir schaffen das

Urlaub am Bauernhof – den Menschen begegnen

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Featured Video Play Icon

Wenn November ist, dann erinnere ich mich gerne an Sommererlebnisse.

An Rosi und Franz-Josef zum Beispiel: die beiden haben ihren Betrieb in Niederösterreich mit viel Engagement für Urlaub am Bauernhof fit gemacht.

In dem Video erzählen sie, wie sich das Vermieten auch auf ihr persönliches Aufleben auswirkt.

Und dass sich die beiden sehr gerne haben (was man unschwer erkennen kann) unterstützt den Erholungswert für ihre Gäste.

Seht selber!

Zweistimmig pfeifen

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Der Sommer hat heuer eine besondere Breite und Farben und Glücksmomente.

Und einer davon ist schon ein paar Wochen her und wirkt immer noch so fröhlich nach.

In der Nähe meines Ruhebedürfnisses gab es in den letzten Wochen viel Gelegenheit nicht ganz zur Ruhe zu kommen: so viele Baustellen rund ums Haus – eine Quelle von Geräuschen, Gerüchen und Staubgebilden.

Doch eines frühen Morgens – ein Samstag – werde ich von fröhlichem Gepfeife geweckt. Und ich staunte nicht schlecht: zweistimmig. Und ehrlich, mir ging das Herz auf. Verstohlen schaute ich aus dem Fenster und sah zwei junge Männer beim Ausschalen einer Wand zu. Sie scherzten vor sich hin und jeder dritte Satz begann mit:

Bärig, bärig, bärig!

So ansteckend ihr Umgang mit der Arbeit! Es geht doch immer auch um den Wert und die Gestaltung dessen was man tut. Es wird leichter, vielleicht auch eine Quelle von Zufriedenheit?

Ausgestattet mit einer Prinzenrolle näherte ich mich ihnen an. Ich fragte sie, ob ich auf unserem Blog von ihnen erzählen darf. Sie freuten sich: über die Kekse, das Gesehenwerden und posierte gerne.

Dieses Samstagmorgenglück hat nun Gesichter und Namen: Gabriel und Matthias. Danke euch beiden.

 

 

Trösten

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Kann man im Traurigsein aufleben? In der vergangenen Woche haben sich in unserem beruflichen Umfeld Dinge ereignet, die so vielen unter die Haut gegangen sind, so dass auch wir von aufleben. tirol ganz betroffen sind.

Und so versuchen wir, Trost zu finden und auch Trost zu vermitteln.

Bei einer Wanderung am Besinnungsweg nach Gnadenwald (und in Tirol gibt es eine ganze Reihe von schönen Wegen, die versuchen, Menschen einen Halt zu geben) am Wochenende war ich ganz beseelt von den Möglichkeiten die Texte und die Natur und dann auch ein Kirche bieten können. Dort sitzen, aushalten, ruhiger werden, eine Kerze anzünden, vielleicht sogar singen.

Für alle die so sehr betroffen sind von einer Krise, von einem Verlust eines Menschen, von eigenen Schmerzen möchte ich hier ein Gedicht von Hilde Domin einfügen. (eingefangen am Besinnungsweg)

Wenn es inwendig enger wird: Ressourcenorientierung; Teil 2

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Könnt ihr euch erinnern? Anfang des Sommers haben wir euch erzählt, dass es eine neue Bildungsveranstaltung zum Thema Ressourcenorientierung in der Landwirtschaft geben wird. Und dazu gibt es auch eine Broschüre.

Zur Erinnerung:
Ressourcenorientierung heißt einfach übersetzt: sich an dem zu orientieren, was mir gut gelingt, was ich kann und worin ich erfolgreich bin. Gewohnt sind wir, uns vor allem über das Gedanken zu machen, was nicht gelingt und geraten damit ganz leicht in gefühlsmäßige Strudeleien.

Heute präsentieren wir euch Fragen, die euch bei der Suche nach dem Gelingenden begleiten könnten. Ein bisschen Zeit pro Tag oder pro herausfordernder Situation einplanen. Vielleicht fünf Minuten?

Wir wären sehr gespannt auf eure Erfahrungen! Erzählt uns davon!

  • Was motiviert uns?
  • Was hilft uns, in schwierigen Situationen durchzuhalten?
  • Wie gehen wir mit einer Stresssituation um?
  • Welche Hilfe wurde in Anspruch genommen?
  • Von wem? Wem könnt ihr euch anvertrauen?
  • Was war hilfreich?
  • Wie erkennt ihr die Warnzeichen
  • in einer schwierigen Situation?
  • Was sind eure Erfolge? Was macht euch stolz?
  • Was macht euch zufrieden?
  • Was sind eure Stärken? Was eure Fähigkeiten?
  • Was würden deine (Groß-)Eltern euch raten?

Hier geht´s zu den Artikeln aus der Serie:
Teil 1:
Was haben französische, belgische, deutsche und österreichische LandwirtInnen gemeinsam

Teil 3:
Ein guter Anfang braucht…

Teil 4:
Wir schaffen das

Was haben französische, belgische, deutsche und österreichische Landwirt*innen gemeinsam?

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Viel! Ganz bestimmt! Die Gewissenhaftigkeit in ihrem Beruf ist bei den meisten groß.

Und leider gibt es auch viele Bäuerinnen und Bauern, die aufgrund ihrer Arbeits-und Lebenssituationen erschöpft sind und auch ihr Leben in Frage stellen. Laut der jeweiligen Länderstatistiken mehr als andere Bevölkerungsschichten. Das schockiert und ist gleichzeitig ein wichtiger Auftrag für die Landwirtschaftskammern.

Deshalb hat sich vor zwei Jahren  auf transnationaler Ebene eine Gruppe gebildet, der die oben genannten Länder mit ihren jeweiligen Bildungseinrichtungen der Landwirtschaftskammern angehören.

Für Österreich war das LFI dabei. Gemeinsam wurde unter erheblichem Aufwand überlegt, wie können die Menschen in der Landwirtschaft so gestärkt werden, dass sie in ihrem Tun und Leben mehr Sinn und Freude finden.

Jetzt müsst ihr euch vorstellen, dass 15 Mitarbeiter*innen der verschiedenen Organisationen nach strengen EU Richtlinien zusammenarbeiten, viel Geduld ist gefordert, weil  einige können weder Französisch noch Englisch und die anderen wieder kein Deutsch. Ich war ehrlich sehr skeptisch, ob denn so eine Arbeit zu einem sinnvollen Produkt führen wird, das unseren Kund*innen nutzen kann.

Der Weg war zäh, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir sind richtig stolz auf die entstandenen Produkte. Am vergangenen Wochenende wurde das Ergebnis auf der Landwirtschaftsmesse in Libramont (Belgien) präsentiert. Wir durften dabei sein, wie  unter anderem eine Broschüre präsentiert wurde, die wir euch nun gerne in mehreren Etappen vorstellen wollen.

Das Anliegen von AGRIRESSOURCES (so heißt die Gruppe) ist es, wie schon der Name der Gruppe zeigt, sich selbst wieder oder neu in der Kraft zu erleben, die das Leben und Arbeiten lebenswert machen.

Heute stellen wir euch den Begriff Ressourcen  vor: (vielleicht wollt ihr den Sommer auch dafür verwenden, über eure Ressourcen nachzudenken!)

Wir sind mit dabei!

Hier geht´s zum Folgeartikel:

Wenn es inwendig enger wird

 

Stille sein?!

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Wir sind beide gerne zu Fuß unterwegs. Auch weil die Landschaft (und die Menschen) so gemächlich an einem vorbeiziehen. Es duftet alle paar Meter nach anderem: erfrischend und überraschend, erholsam und so sinnlich-zum Beispiel frisch geschlägertes Holz.

Und in einem Zeitraum von zwei Stunden ist es möglich eine ganze Bandbreite an Wettervarianten zu erleben.

So wanderten wir kürzlich durch das hintere Pitztal. Schon von weitem sahen wir den kleinen, schmucken Bauernhof: alles sauber beieinander, jedes Holzscheit lag an seinem Platz, Blumen, Garten, Hausbank zeigten sich nett und einladend.

Die Altbäuerin kehrte bedächtig und konzentriert die Straße zwischen zwei Höfen. Als wir mit ihr ins Gespräch kamen, staunten wir mit ihr über die Kraft der Erdäpflpflanzln und den riesigen Lorbeer der das Bauerngartl umrahmte.

Froh ist sie noch eine Arbeit zu haben, erzählte sie uns, das sei viel besser als nur herumsitzen. Sie erzählt uns von den Verhältnissen auf ihrem Hof. Ihr Mann sei schon seit vielen Jahren tot, die Kinder in der Welt verstreut. Einen Mann an ihrer Seite gibt es aber wieder. Eine von ihren Töchtern ist gerade beim Umbauen. Das freut sie sehr. Sie kommt auch beinahe jedes Wochenende.

Wir machen große Augen, als sie uns erzählt, dass sie in einem Doppelhaus wohnt. (es sieht so klein aus!)
Und manchmal geht nicht alles im Leben zusammen. Sie habe für sich entschieden, nicht über alles schimpfen zu müssen. Wenn sie kehrt, dann kehrt sie auch für alle-auch die Straße vor dem Nachbarhaus.

 

Beim Weitergehen diskutieren wir fest über die Gratwanderung von „Nicht zu viel hinunterschlucken“ ODER kein Opfer der Empörungsgesellschaft zu sein. Menschen die sich über jedes und alles aufregen sind ja nun wirklich auch nicht zu beneiden.

Wir finden, es gibt jeden Tag mehrmals die Gelegenheit im Sinne einer guten Atmosphäre zu handeln: manches muss gesagt werden und anderes darf auch unkommentiert bleiben. Dreimal durchschnaufen, eventuell mit jemandem bereden, der oder die nicht betroffen sind, vielleicht auch darüber schlafen.

Und wir schnaufen wieder die beglückende frische Luft entlang der Pitze.

Setz di her-samma mehr! Wir hoffen, dir taugt’s bei uns!

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Was kann zum Beispiel passieren, wenn frau eine Einladung nicht genau genug liest und das Zugticket erst Stunden später reserviert ist? Es entsteht plötzlich ungeplante Zeit.

Was mache ich nun in Wien nach einer sehr konzentrierten Lebensqualität Bauernhof Strategieklausur bei 35 Grad? Gerne wäre ich schon im Zug in Richtung Heimat.

Koffer in der Landwirtschaftskammer lassen und auf den Naschmarkt, mein Lieblingsrisotto in feiner Gesellschaft essen, Gewürze einkaufen, Naturseifen und dann Koffer holen und Richtung Bahnhof schlendern. Ich habe ja Zeit-also auf der Strecke noch einen Kaffee trinken.

Und dann finde ich die Vollpension. Es wirkt anders- alternativ-irgendwie sehr Retro. An den Wänden hängen Dekorationsgegenstände wie Plastiknarzissen, Stickbilder und gepresste Blumenbilder. Aus der Musikbox klingen alte Schlager. Sofas, Sessel- alles alt, aber irgendwie sehr gemütlich.

Aus der Speisekarte wird ersichtlich, dass es sich um ein ganz besonderes Kaffeehaus handelt.

Die Vollpension ist ein generationsverbindendes Kaffeehaus, betrieben von und für Alt und Jung. Wir sind Omas öffentliches Wohnzimmer in der Stadt, ein Ort wo Generationen zusammenkommen und (wieder) ein Stück näher zusammenrutschen.“

Laura, die Geschäftsführerin und Küchenbäckeropa Johannes verstehen sich.

Die Omas und Opas sind von den Jungen angestellt, die Kuchen werden von den Großeltern zubereitet und manche der Großeltern sind auch im Service. Es geht den Jungen auch um die Möglichkeit, dass die Omas und Opas (teilweise ihre echten Großeltern und teilweise Menschen, die einen sozialen Anschluss suchen) ihren Lebensgeschichten Raum geben können. Sie ermutigen sie, ihre Geschichten zu erzählen.

Wie wunderbar diese Idee. Gleich fallen mir unsere Generationen auf den Höfen ein. Zumal wir bei der Klausur wieder daran gearbeitet haben, dass eben das Zusammenleben der Generationen eine wirklich große Herausforderung ist. sowohl beim bäuerlichen Sorgentelefon als auch in der Beratung ist das Generationenthema das am häufigsten genannte bei Lebensqualität Bauernhof.

Es braucht einen behutsamen Umgang, Aufgaben, Wertschätzung und neue Ideen.

Ein generationsverbindendes Kaffeehaus am Land? Die Jungen stellen die Großeltern an? Sie sind dort und können sich austauschen und arbeiten? Hab ich schon einen Hitzestau? Lasst uns darüber nachdenken-aber bald!